Marokko Tag 14: So ein Arschloch!

08.12.2017

Liebes Tagebuch.

Mit der heißen Dusche wird das nichts. Als ich am Morgen den Wasserhahn aufdrehe kommt nur kaltes Wasser aus der Leitung. Der Gasthaus Besitzer sagt mir, das in der Nacht die Leitung eingefroren sei. Na klasse. Hauptsache Momo und Sam geht es gut, die ja in der letzten Nacht draußen geschlafen haben. Pünktlich zum Frühstück klopfen die beiden wieder an die Tür. Die Nacht ließ sich wohl mit einem Lagerfeuer ganz gut aushalten.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf eine kleine Wanderung in einen kleinen Canyon. Gleich auf der anderen Seite eines Flusses ist der Eingang. Zwei sehr sehr hohe Felswände ragen rechts und links von uns auf. Es geht durch schmale Felsspalten und über kleine Tümpel. An einigen Stellen heißt es auch dann klettern oder auch ein wenig kriechen. Von den steilen Felswänden fließen kleine Rinnsale, die aber zur Zeit trocken sind. Später öffnet sich die Schlucht wieder und wir haben drei Wege zur Auswahl. Die erste schmale Schlucht ist nach wenigen Metern versperrt. Hier geht es nicht weiter. Also klettern Sam und ich auf der rechten Seite die Felswand hoch. Als wir oben ankommen müssen wir allerdings feststellen das wir auf der falschen Seite des Canyons stehen. Der Weg zurück ins Dorf führt auf der anderen Seite entlang. Verdammt. Also geht es wieder runter um dann auf der anderen Seite die Felswand empor zu klettern. Momo wartet oben schon lange auf uns. Er hat gleich den richtigen Weg genommen. Zeit für eine Rast. Sam hat eine Dose Pringels dabei. “What time is it? It’s Pringels o’ clock!”

Der Weg zurück ins Dorf führt oberhalb des Canyons entlang und so können wir diese beeindruckenden Felsformationen dieser Berge noch von oben betrachten. Wow!

Zurück am Auto angekommen beschließen wir die Dades Schlucht noch tiefer hinein zu fahren. Und das war eine super Entscheidung! Vor uns türmen sich unterschiedliche Felsformationen auf. Und weiter oben geht der Blick über eine sanfte hügelige Wüsten Landschaft. Immer wieder sehen wir vor den beeindruckenden Felsen einige zerfallene Kasbahs. Die Farben von Fels und Kasbahs geben sanft ineinander über. Über eine Serpentinen Straße geht es in der Schlucht nach oben. Die Straße sieht von hier oben mit dem vielen Kurven wirklich beeindruckend aus.

Am späten Nachmittag müssen wir uns dann aber wirklich auf den Weg machen. Wir wollen am Abend in Ouarzazate sein.

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Einige Stunden und Wüstenausblicke später sind wir im Hotel angekommen. Der Typ aus der Rezeption kommt uns ziemlich komisch vor. Als erstes zählt er uns auf, was wir alles nicht gebucht haben und für was wir extra zahlen sollen. Heizung, Frühstück, Klima,…. Ich sage ihm, dass wir nur das Zimmer haben wollen. Und nur für eine Nacht. Ohne Frühstück, wenn es den eben nicht inklusive ist. Aber warum wir denn nicht länger bleiben wollen? Und wir sollen doch auch das Frühstück hinzubuchen. Das möchte ich aber nicht. Der Typ wird über aufdringlicher. Als ich ihm sagte, dass wir auch in ein anderes Hotel gehen können, sagt er mir, dass könne ich ruhig machen, aber da ich online gebucht habe, würde er meine Kreditkarte trotzdem belasten. Was für ein Arschloch. Na dann zeig mal deine Zimmer. Das Zimmer für uns drei können wir uns Alleine anschauen. Er sagt uns nur die Zimmernummer und das Stockwerk. Was für ein Service. Ich will auch gar kein Frühstück in diesem Hotel. Die Zimmer sind sauber und es gibt warmes Wasser. Na dann bleiben wir die Nacht hier und morgen schauen wir ob wir etwas anderes finden. Nachdem wir die Anmeldung ausgefüllt haben, erwähne ich noch den Hinweis, dass ich den Service in diesem Hotel “positiv” in der Betreuung im Internet hinterlassen werde. Jetzt wird der Typ an der Rezeption noch ausgefallener. Ich könnte mir gerne ein anderes Hotelzimmer suchen. Er würde meine Kreditkarte auch nicht belasten. Und weil ich ja so ein gemeiner Mensch bin, dürfen dafür meine Freunde kostenlos übernachten. Ich schlage Sam und Momo vor, dass die beiden dann ruhig hier bleiben können und ich mir ein anderes Hotel suche. Günstiger wird es für die beiden nicht.

Ich nehme meinen Rucksack und gehe zurück zum Auto. Als ich mit meinem Handy nach einem neuen Hotel suchte, fällt mir ein, dass ich ja bereits das Formular für die Übernachtung ausgefüllt und unterschrieben habe. Das möchte ich dem Hotel dann doch nicht überlassen. Denn das ist die Bestätigung, dass ich in dem Hotel gewesen bin. Ich gehe zurück ins Hotel und verlange die Herausgabe des Formulars. Der Typ, der übrigens Hassan heißt, will das Formular aber nicht herausgeben. Stattdessen sagt er, dass er natürlich meine Kreditkarte belastet. Egal ob wir hier übernachten oder nicht. Aha! Daher seht der Wind! Zu Momo und Sam einen auf dicke Freunde machen und die kostenlose Übernachtung anbieten und noch trotzdem dafür bezahlen lassen. Da ist nichts kostenlos! So ein Arschloch! Also werden wir hier übernachten und die Bewertung für das Hotel wird noch schlechter ausfallen. Betrügen lasse ich mich nicht.

Als wir dann gemeinsam zu Abend essen, fragt mich Google, ob ich nicht für das Hotel eine Bewertung abgeben möchte. Ja das finde ich jetzt passend. Sehr gerne sogar.

Weitere Infos findest Du hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dadestal
https://goo.gl/maps/ef5VRBMMh1G2
https://www.agoda.com/partners/partnersearch.aspx?cid=1796830&pcs=1&city=11825&hl=de