Wohin mit den ganzen Fotos? Habt ihr euch das nicht auch schon gefragt, als ihr aus Eurem Urlaub zurückgekehrt seid und die Speicherkarten der Digitalkamera vollgepackt mit hunderten Urlaubsfotos sind? Ja vielleicht geht die Anzahl an Fotos ja sogar in die Tausenden? Dann geht es euch wie mir, da ich im Urlaub meine Kamera einfach nicht weglegen kann.
Was also tun mit dem ganzen Bilderwerk? Freunde und Verwandtschaft lassen sich ja (leider) nicht zu einer 12-stündigen Dia-Show überreden.
In den letzten Jahren habe ich mir einen ziemlich effektiven Workflow erarbeitet. Als erstes werden die Bilder bewertet und im Anschluss die Auswahl der Besten bearbeitet. Ich schließe also meine Kamera an und kann bereits im Import-Dialog die für mich wichtigsten Dinge einstellen:
- Wie sollen die Bilder auf der Festplatte heißen?
- Wo sollen die Bilder auf der Dateisystem abgelegt werden?
- Welche Stichwörter passen zu den importierten Fotos (z.B.: Urlaub, Afrika, Sonnenschein,…)
- Ich versehe die Bilder auch gleich mit einigen Informationen über mich in den Metadaten der Bilddatei.
Ich lasse auch direkt nach dem Import eine Vorschau der Bilder vom Computer generieren um bei der anschließenden Durchsicht schneller zu sein. Je nach Anzahl der Bilder kann das schon mal eine halbe Stunde oder auch länger dauern. Aber die Zeit lässt sich prima mit einer Tasse Kaffee auf dem sonnigen Balkon oder – so man denn einen hat – im eigenen Garten überbrücken bevor es an die eigentliche Arbeit geht.
Es geht daran die Bilder zu bewerten: Ich nutze dazu ein System aus „Bewertungs-Sternen“. In der ersten Runde schaue ich mir jedes Bild nur grob an. In den meisten Fällen erscheint dieses Bild nur für wenige Sekunden vor meinen Augen. Ich verteile dabei entweder EINEN Stern oder KEINEN Stern. Den einen Stern bekommt jedes Bild, welches technisch „OK“ ist. Damit meine ich Bilder, die nicht verwackelt oder total falsch belichtet oder sonst irgendwie „missraten“ sind. Die „guten“ Bilder bekommen also EINEN Stern *. In diesem ersten Durchgang fliegen schon einmal alle schlechten Bilder raus.
Im zweiten Bewertungslauf lasse ich mir nur noch die Bilder mit mindestens einem Stern * anzeigen. Ihr schaue ich mir nun etwas genauer an, welche Bilderserien ich doppelt habe. Manchmal fotografiere ich auch die gleiche Szene aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die schöneren Bilder bekommen nun einen zweiten Stern **.
Und was folgt als nächstes? Genau: drei Sterne ***. Jetzt wird es bei der Bewertung schon um einiges kniffliger, denn nun geht es darum, die schönsten Bilder herauszufiltern. Wenn es um Urlaubsbilder geht, versuche ich jetzt ca. 10 Bilder pro Urlaubstag auszusuchen, die mir zum einen gut gefallen und zum anderen sehr gut auf dokumentarische Weise das Erlebte an diesem Tag widerspiegeln.
In dieser Bewertungsrunde mache ich dann auch gleich ein paar kleine Bearbeitungen wie z.B. Veränderungen des Bildschnitts oder an der Belichtung.
Für eine kurzweilige Diashow auf dem heimischen Fernseher oder der Großleinwand in Nachbars Scheune ist die Anzahl der Urlaubsbilder nun auf ein angenehmes und abwechslungsreiches Maß geschrumpft. Die Krönung macht aber erst die Auswahl der Bilder für ein Fotobuch. Und richtig: für diese Auswahl gibt es vier Sterne ****.
Ich nutze dazu seit einigen Jahren das Programm „Adobe Lightroom“. Aber andere Programme können das in abgewandelter Form natürlich auch. Eine schöne und kompakte Übersicht zu nützlichen Bild-Datenbanken und Bild-Bearbeitungs-Werkzeugen habe ich auf Netzsieger gefunden.