Skandinavien im Winter #16: Suomenlinna

09. Februar 2020
Nach dem Frühstück fahre ich mit der Fähre zu einer Inselgruppe vor der Küste Helsinkis. Die Inselgruppe besteht aus 6 Felseninseln, auf denen im 18. Jahrhundert eine Festung gebaut wurde. Damals gehörte Finnland zu Schweden und die Festung wurde Sveaborg genannt. Ab 1808 gehörte Finnland aus autonomes Gebiet zu Russland und erst ab 1917 ist Finnland unabhängig. Die Festung Sveaborg wurde 1918 von den Russen an Finnland übergeben und heißt seitdem Suomenlinna „Festung Finnlands“. Heute wird die Festung nur noch zu einem kleinen Teil von einer Marine-Schule militärisch genutzt. Die meisten Gebäude werden heute als Wohnungen, Restaurants, Cafés und natürlich Museen genutzt. Viele Gebäude sind aus dem 18. oder 19. Jahrhundert und natürlich erkennt man auch einige russische Baustile. Die Kirchturmspitze wird praktischerweise auch als Leuchtturm genutzt. Es führen labyrinthartige Wege über die mit Brücken verbundenen Inseln. Zwischen den dicken Festungsmauern verlaufe ich mich als es zu Regnen beginnt. Viele Museen und Cafés sind während der Wintersaison geschlossen. Aber das Suomenlinna-Museum ist ziemlich interessant, denn es zeigt multimedial die Geschichte der Insel als Militärstützpunkt, Werft, Wohnort, Flugzeugwerft, Gefängnis und auch der Bombardierung 1855 als Franzosen und Engländer während des Krimkriegs die Festung drei Tage mit Kanonen beschossen. Eingenommen haben sie die Festung nicht. Damals galt die Festung Suomenlinna als die größte Festung Europas nach Gibraltar.
Am Nachmittag fahre ich wieder mit der Fähre, die übrigens 2,80€ kostet und zum öffentlichen Nahverkehr gehört, zurück auf’s Festland. Eine Überfahrt nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland hatte ich bereits gestern gebucht. Heute Abend schaue ich mir im Internet an, was es die nächsten Tage in Tallinn zu entdecken gibt.