12.12.2017
Liebes Tagebuch.
Die Sonne scheint! Und ich kann das Meer bereits hören. Ich gehe einige Meter hinter der Festungsmauer entlang und dann sehe ich die tosenden Wellen, wie sie auf der anderen Seite der Mauer an die Felsen klatschen. Geil!
Auf einer kleinen Insel nur wenige hundert Meter entfernt steht eine alte Ruine. Und um diese Ruine herum schwirren unzählige Möwen. Ich gehe an der alten Kaimauer entlang und erreiche das alte Hafentor. Von hier darf ich für 10 Dirham auf den Turm der alten Stadtmauer steigen. Und die Aussicht ich grandios. Im Süden sehe ich den endlosen Sandstrand und ein paar Surfer. In Südosten erstreckt sich die Medina von Essaouira und im Osten kann ich an der hohen Stadtmauer, an der einige Kanonen auf das Meer zielen, die riesigen Wellen gegen die Felsen der Küste klatschen hören. Was für eine Brandung! Die Wellen sind teilweise so hoch wie ein Haus! Vor der Küste im Norden und Westen liegen nicht weit entfernt zwei Inseln. Auch hier sind hunderte Möwen in der Luft. Und eine scheißt mir genau auf das Objektiv meiner Kamera. Doofe Möwe! Unterhalb des Festungsturms liegt der Hafen. Hier wird gerade der Fang vom Morgen verkauft. Kleine Fische, große Fische, Kraken, Muscheln,….. Hier gibt es alles frisch aus dem Meer. Und nur wenige Meter entfernt kann ich meinen frischen Fisch grillen lassen.
Nach dem Mittagessen treffe ich die kleine Familie aus der Schweiz wieder. Ich hatte die Drei in Fés kennengelernt. Der kleine Henry ist fast ein Jahr alt und ist mir seinen Eltern vor einem halben Jahr aus der Schweiz aufgebrochen um die Welt zu entdecken. So sieht man sich wieder. Marokko ist eben auch nur ein Dorf.
Den Nachmittag verbringe ich mit einem Bummel durch die Medina. Die Altstadt von Essaouira ist anders als sie anderen Städte in denen ich in Marokko war. Hier gibt es einige große und breite Straßen mit einigen kleineren Gassen. Verlaufen kann man sich hier auch. Aber man findet viel einfacher wieder zurück auf eine der großen Straßen. Die Franzosen haben diese Stadt geplant und angelegt.
Zum Sonnenuntergang bin ich wieder an Hafen. Das Meer rauscht, die Möwen schreien, die Ruinen auf der kleinen Insel zeichnen sich als Silhouette vor der Orange leuchtenden Sonne ab, die weit hinten am Horizont als großer Ball im Meer verschwindet.