Auch am Morgen werden wir früh von den Tieren um uns herum geweckt. Wir beobachten beim Frühstück wie sich ein Falke wenige Meter von uns entfernt auch sein Frühstück besorgt.
Nach unserem Frühstück wartet eine kleine Überraschung auf uns. Wir paddeln etwa 20min einen kleinen Fluss hinauf. Das Wasser im Fluss ist absolut klar im Gegensatz zum sandig braunen Wasser im Manambulo. Wir wandern oder besser klettern noch etwa eine halbe Stunde das felsige Flussbett entlang. Bei einem kleinen Wasserfall erreichen wir unsere Überraschung: unser Swimmingpool. Das Wasser ist erfrischend und glasklar. Die Erfrischung tut gut. Nach einem ausgibiegen Bad vermisst Norbert seine Brille und wir suchen bestimmt eine Stunde nach ihr. Aber sie ist irgendwo in unserem tiefen Pool verloren gegangen. Wie als Entschädigung für die verlorene Brille flattern um uns herum viele Schmetterlinge in bunten Farben. Entspannung pur: ein bisschen Sonne tanken, ein bisschen planschen. Und dann finden wir doch noch die Brille von Norbert.
Auf dem Rückweg sehen wir unseren ersten Lemuren. Es sind zwei Sifaka-Lemuren. Diese Art ist berühmt als tanzender Lemur. Aber wir sehen ihn nicht tanzend, sondern hängend in den Bäumen.
Später müssen wir leider erfahren, dass die Tochter von Emily verstorben ist. Und das bereits vor einigen Tagen. Aber erst heute haben ihre Verwandten es geschafft uns mit dem Boot hinterherzufahren und einzuholen. Sie starb vor einigen Tagen an Blutarmut. Ihre Verwandten haben Emily gleich mitgenommen in die nächste Stadt Bekopaka.
Nach unserem Mittagessen geht es mit den Kanus weiter durch die Schlucht in Richtung Bekopaka. Faszinierend wie sich der Fluss durch das Gestein gegraben hat. Und auf jeder kleinen freien Fläche holt sich Urwald sein Grund und Boden zurück. Die Formationen des Gesteins sind beeindruckend. Kleine Tunnel, Höhlen, Felsen. Und dazwischen immer wieder Bäume. Direkt an den steilen Hängen wachsen sie aus irgendeinem Loch heraus in die Höhe. Als wir nach etwa zwei Stunden die Schlucht durchquert haben sind wir auch schon direkt an unserem Hotel angekommen. Mit Blick auf den Manambulo. Und sofort sind alle Kinder aus dem Dorf bei uns.
Ich habe mir einen Holzsplitter im rechten Fuß eingefangen. Und verbringe fast eine Stunde mit Nadel und Pinzette das fiese Stück herauszuholen. Aber es klappt nicht. Verdammt. Pflaster drauf und durch. Für die erste Dusche nach einigen Tagen versuche ich es mit einer Plastiktüte über dem rechten Fuß um an der kleinen Wunde keine Entzündung zu bekommen. Naja, die Sache mit der Plastiktüte funktioniert nicht wirklich gut.
Es ist Zeit wieder mein Battery-Pack zu laden. In unserem kleinen Hotel läuft zwischen 18 und 21Uhr ein Diesel-Generator und nur zu dieser Zeit gibt es hier überhaupt Elektrizität.