Madagaskar Tag 4: Meister der Tarnung: Chamäleon!

Madagascar_0626-18192026.06.2016

10 Stunden Schlaf! Da hatte ich wohl einiges nachzuholen. Nach dem Frühstück geht es dann um 9 Uhr richtig los mit unserer Tour. Wir packen unsere Rucksäcke auf den Geländewagen und nach einem kleinen Zwischenstopp an einer Apotheke um für etwa 20€ eine Flasche Sonnenmilch zu kaufen,  geht es quer durch die schmalen Gassen Antananarivos in Richtung Ampefy. Überall am Straßenrand sind kleine und große Märkte.  Die meisten Verkaufsstände sind nur kleine Hütten aus Brettern. Gemüse und Fleisch wird direkt auf der Straße verkauft. Die meisten Häuser haben gerade mal zwei Stockwerke und ein Dach aus Wellblech. Supermärkte? Ich habe keinen einzigen gesehen. Der Autoverkehr in der Stadt wird dominiert von Fahrzeugen, die ich noch aus meiner Jugend kenne: alte Citröen, Renaults,  die Ente und alte 404er. Hier fahren Sie noch alle.

Außerhalb von Tana, das ist der Spitzname der Einheimischen für Antananarivo, fahren wir durch einige Reisfelder und Ziegeleien. Die roten Ziegel werden direkt auf dem Feld gebrannt, indem sie zu einem Berg aufgestellt werden und unterhalb ein Feuer entzündet wird.

Wir fahren immer wieder durch kleine Dörfer und hügelige Landschaften. Die dominierenden Farben sind das Rot der Landschaft und das Grüne der Bäume.

Unsere Mittagspause verbringen wir in einem kleinen Restaurant etwas abseits vom Ampefy. Und wieder eine kleine Zeitreise: es gibt Coca Cola aus 1 Liter Gasflaschen.   Ich habe mir “Zebu Steak a la Café” bestellt und es schmeckt klasse!

Nur wenige Minuten nach unserem leckeren Mittagessen erreichen wir unsere Unterkunft für die Nacht. Die kleinen Bungalows stehen oberhalb des Sees “Lac Itasy”.  Wir haben eine tolle Aussicht auf den See.  Zwischen unseren hochgelegenen Bungalows und dem Wasser liegen nur wenige hundert Meter bedeckt mit Reisfeldern und Wiesen auf denen Kinder spielen und Bauern sich um die Tiere und die Pflanzen kümmern. Während wir die Aussicht genießen sehen wir unser erstes Chamäleon.

Gegen 17Uhr machen wir uns auf zu einer kleinen Wanderung. Die Sonne macht sich langsam aus dem Staub und wir machen uns auf die Suche nach Chamäleons. Unser Weg führt uns auf einem Feldweg entlang. Auf den Bäumen sehen wir immer wieder Chamäleons: Große, Kleine und mit unterschiedlichen Mustern.

Faszinierend wie unser Guide Fuarisco es schafft immer wieder diese Meister der Tarnung zu entdecken. Ich stehe nicht einmal einen Meter entfernt und sehe das Reptil nicht. Erst als Fuarisco ganz nah mit der Hand darauf zeigt,  erkenne ich es wie es mit dem eingerollten Schwanz auf einem Ast zwischen den Blättern sitzt. Es ist so nah,  ich könnte es streicheln.  Selbst im Schein der Taschenlampe findet unser Guide immer wieder Chamäleons.

In der Nacht ist zwar nicht mehr der See zu sehen,  aber dafür ein prachvoller Sternenhimmel. Ich freue mich schon auf die Nächte im Zelt mit dem passenden Sternenhimmel dazu. Ich spiele eine bisschen mit meiner Kamera: Langzeit-Belichtung und Taschenlampe. Dabei entstehen interessante Lichteffekte auf den Fotos.

Beim Abendessen diskutieren wir noch aktuelle Weltpolitik und das amerikanische Bedürfnis immer und überall eine Waffe tragen zu müssen. Claudias Meinung: Natürlich sollte jeder eine Waffe tragen dürfen. Es könnte ja sein, dass man sich gegen Terroristen verteidigen muss. Bis jetzt hab ich noch nicht gehört, dass ein Passant einen Terroristen erschossen hat. Meine Meinung: In Bildung ist das Geld viel wertvoller angelegt. Niemand braucht Waffen, aber jeder braucht Bildung.

Gegen 21:30Uhr geht’s ins Bett, denn um 7:30Uhr soll die Fahrt weitergehen.