Myanmar Tag 16: Affenscheiße und deutsches Klopapier

Mount PopaAusschlafen. Zumindest bis 7 Uhr. Heute ist unser letzter Tag in Bagan und wir haben uns für 8 Uhr ein Taxi zum Mount Popa gebucht. Der Mount Popa ist ein Berg der buddhistischen Mythologie und liegt etwa 1,5 Stunden von Bagan entfernt. Unser Gepäck können wir im Hotel lassen und der Direktor bietet uns freundlicherweise an am Nachmittag noch im Pool zu relaxen bis um 18Uhr unser Pickup zum Nachtbus nach Yangon kommt. Das nehmen wir gerne an. Aber erstmal führt uns unser Weg zum Mount Popa. Unser Taxifahrer baut auch wieder die bewährten Touristen-Stops ein: bei einem Palmöl-Bauern können wir zusehen, wie die Jungs auf die Palmen klettern um die Töpfe mit dem aufgesammelten Palmsaft einzusammeln. Zu kaufen gibt es alles vom Palmöl über Süßigkeiten, Palmwein bis zum selbstgebrauten Palmschnaps. Probieren wollen wir diesen lieber nicht. Die Route zum Mount Popa führt durch zahlreiche  Felder und an Unmengen Palmen zur Herstellung von Palmöl. Der Mount Popa selbst ragt als steiler Felsen aus dem grünen Tropenwald empor. Auf dem Gipfel wiederum ragen die golden Dächer der Pagoden und Tempel empor. Der Anblick hat schon etwas mystisches. Zum Gipfel gelangt man wiederum nur über Treppenstufen. Hier laufen und klettern hunderte von Affen herum, die von einigen Besuchern gefüttert und von Anderen beworfen werden. Da diese Affen natürlich auch hinscheissen wo sie wollen sind die Treppenstufen auf entsprechend verdreckt. Da Tempelanlagen und andere heilige Stätten aber nur barfuß betreten werden dürfen müssen wir schon aufpassen wo wir hintreten. Wohl alle 2-3 Meter sitzen Burmesen mit Wischer und Lappen und putzen die Treppen. Für eine kleine Spende natürlich.

Vom Gipfel haben wir einen weiten Blick über die unter uns liegende Ebene und auf den gegenüberliegenden erloschenen Vulkanberg. Dort lassen wir uns im Anschluss auch noch hinbringen. An der Bergflanke ist ein großes Hotel-Ressort gebaut worden inkl Reitstiation und Swimmingpool mit Blick auf den Mount Popa.

Den Nachmittag verbringen wir im Pool unsere Hotels und genießen das kühle Nass. Um 18Uhr soll uns unser Pickup zum Nachtbus kommen. Um 18:48 Uhr ist er dann auch da. Und es ist wirklich ein Pickup: es geht zu den Anderen auf die Ladefläche. Die Frau neben mir zieht sich ein Tuch vor Mund und Nase. Hätte ich doch etwas mehr Deo auflegen sollen? Dann wird mir aber klar wieso: durch den Fahrtwind wird der Sand auf der Straße aufgewirbelt und wir werden auf dem Pickup regelrecht gesandstrahlt. Als wir am Busbahnhof ankommen hat sich auf uns bereits eine Sandschicht abgelegt. Leider haben wir auch nicht wie bisher einen der VIP-Busse erwischt, sondern einen normalen Reisebus. Da müssen wir wohl in dieser Nacht auf den schönen Komfort mit breiten Ledersitzen, Kaffee, Snacks und Decken verzichten. Wir halten noch mehrmals an um weitere Mitfahrer und Mitfahrerinnen aufzunehmen. Irgendwo tropft es auf meiner Fensterseite. Vermutlich ist das Schwitzwasser aus der Klimaanlage. Aber wir haben zum Glück unsere deutsche Geheimwaffe dabei: Klopapier 3-lagig. Das ist schnell zwischen Fenster und Klimaanlage gestopft und schon tropft nichts mehr. Unser Beitrag zur Entwicklungshilfe.

Zwischendurch werden noch Plastikstühle zwischen die Reihen gestellt. Eine Reihe ist scheinbar mit einer kompletten Ernte eines Gemüsefeldes belegt. Wir machen auch wieder einen Zwischenhalt an einer überfüllten Raststätte. Dort läuft eine Entefamilie zwischen den Reisenden herum. Aber zu welchem Bus die Enten gehören kann ich leider nicht erkennen.