Korea #05: Wandern im Bukhansan National Park

8.10.2019

Heute morgen frühstücke ich koreanisches Sushi und dazu gibt es einen Becher Fischsuppe. Die Suppe ist nicht so mein Geschmack. Aber die Sushi-Rollen mit Rind und Kimchi sind echt lecker! Und dann geht’s mit Bus und Bahn zum Bukhansan National Park. Ab dem Parkeingang reiht sich ein namhafter Outdoor-Hersteller an den nächsten. Mammut, The Northface, Deuter, …. Ich treffe ein deutsches Paar, die noch schnell ein bisschen Shoppen, falls es auf der anderen Seite des Berges keine Shops mehr geben sollte. Wie recht sie doch haben werden. Ich entscheide mich für den Aufstieg zum Baegundae Peak. Nach wenigen Metern hinter der Tourist Information, die übrigens keine Landkarten in Englisch mehr haben, bin ich im Wald und es geht sanft bergauf. Ab und zu geht es auf Holztreppen oder Holzstegen über die Felsen an einem Bachbett entlang. Am Wegesrand gibt es nicht nur ab und zu ein Toilettenhäusschen, sondern auch ein paar Getränkeautomaten. Nach etwa einem Kilometer stehe ich an einer Weggabelung vor der Entscheidung “Difficult Course” oder “Easy Course”? Der schwierige Weg ist etwa 2km lang. Der leichte Weg hat fast die doppelte Länge. Ich entscheide mich für den schwierigen Weg. Um wenige Meter später dann doch den leichten Weg zu wählen. Auf einem Plan an der nächsten Ecke entdecke ich nämlich, dass an dem leichten Weg mehr Tempel liegen. Ein Teil des Weges führt an der alten Stadtmauer entlang. Von dort ist die Aussicht auf die Stadt schon ziemlich schön. Und gleich um die Ecke wird der leichte Weg doch noch zu einem schweren Weg. Es geht über Felsen, die mit Drahtseilen gesichert sind bergauf. An einigen Stellen muss man schauen, wie der Weg weiter nach oben führen könnte. Ich kann nicht weit entfernt, aber ziemlich weit oben einige Wanderer sehen, die teilweise auf allen Vieren an Stahlseilen die Felsen heraufklettern. Oh man! Hoffentlich ist das nicht mein Weg! An dem gegenüberliegenden Felsen sehe ich ein paar Kletterer die Steilwand erklettern. Und wenige Minuten später kraxle ich selbst an dem Stahlseil entlang nach oben. Puh das sind schon echt windige Höhen. Ich glaube ohne Stahlseil würde ich mich keinen Meter weiter trauen. Gestartet bin ich vor etwa 3 Stunden übrigens auf etwa 70m und nun klettere ich gerade auf den Gipfel. Auf 835m wartet nicht nur ein Fahnenmast mit einer koreanischen Flagge auf mich, sondern auch eine atemberaubende Aussicht auf Seoul. Denn um mich herum im Tal liegt die Großstadt mit ihren 20 Millionen Einwohnern.

Der Abstieg an den Stahlseilen geht doch einfacher als ich dachte. Die Koreaner hüpfen hier oben von einem Felsen zum Nächsten. Und direkt nebenan liegt ein steiler Abgrund. Die Koreaner haben wahrscheinlich kein Wort für Höhenangst in Ihrer Sprache.  Für den Abstieg entscheide ich mich für einen anderen Weg und laufe weiter Richtung Osten. Es geht steil Treppenstufen hinab. Während einer Pause stelle ich fest, dass sich an meinen alten Wanderschuhen die Sohle löst. Schade, dass es auf dieser Seite des Berges nicht mehr so viele Outdoor-Shops gibt wie heute morgen auf der anderen Seite. Aber nach kurzer Suche im Internet steuere ich nach meiner Wandertour einen NorthFace Store irgendwo in Seoul an. Die neuen Schuhe behalte ich dann gleich an um sie für die nächsten Tage einzulaufen.