Korea #02: 20 Millionen Menschen und jede Menge Paläste

5.10.2019

Gehen 8 Uhr wache ich auf als mein Zimmergenosse in seinem Koffer kramt. Guten Morgen Seoul! Ich besorge mir in dem 7eleven-Supermarkt um die Ecke erst einmal einen Kaffee zum Frühstück. Zu mehr habe ich um diese Uhrzeit noch keinen Hunger. In Deutschland ist es jetzt 1 Uhr morgens. Dann geht’s zum nächsten Bahnhof. Die U Bahn Stationen liegen hier in Seoul wirklich ziemlich tief in den Untergrund vergraben. Gut das es Rolltreppen gibt. Mithilfe der Smartphone App von naver.com navigiere ich ziemlich problemlos durch die Stadt und das Bahnnetz. Google-Maps funktioniert in Südkorea nicht. Der Staat unterbindet das Speichern von detaillierten Karten auf Servern außerhalb des Landes. In Nordkorea würde Google-Maps allerdings wieder funktionieren.

Mein erstes Ziel heute morgen heißt “Gyeongbuk Palace”. Das Wetter ist ziemlich von Wolken verhangen. Aber trocken und angenehm warm.

Die Palastanlage ist mitten in der Stadt und ziemlich riesig. Es reiht sich ein riesiger Palasthof an den nächsten. Die Höfe sind von Mauern umgeben und meist steht in der Mitte ein großer Pavillon oder ein königliches Gebäude. Man kann sich übrigens auch das Eintrittsgeld sparen, wenn man in einem historischen Kostüm den Papst besucht. Aus diesem Grund kann man sich überall Kostüme ausleihen. Und in den Palastanlagen schlendern eine Menge kostümierte herum. Das sieht bei den Koreanern ziemlich cool aus, aber bei europäischen Touristen eher ziemlich lustig.

Die Gebäude des Palastes sind aus Holz gebaut und mit den typischen koreanischen Farben bemalt: rot, blau, gelb, grün und braun sind die vorherrschenden Farben. Die Dachziegel sind große, runde, schwarze Dachpfannen. Der Kontrast dieser alten Gebäude zu den modernen Hochhäusern in der Umgebung ist schon gewaltig. Im ersten großen Hof des Palastes, für den man noch nicht mal Eintritt bezahlen muss, wird zum 11 Uhr eine Zeremonie vorgeführt, bei der historische Krieger gegeneinander mit Schwertern, Lanzen und Pfeil und Bogen gegeneinander kämpfen. Die kleine Schlacht ist ziemlich beeindruckend und wird von Trommeln unterstützt.

Nach einer kleinen Kaffeepause gehe ich zu einem buddhistischen Tempel in der Nähe. Drei große goldene Buddhas stehen in diesem Tempel. Die Decke des Tempels ist mit hunderten oder tausenden Lampions bedeckt. Der Vorplatz sieht aus wie eine Gartenausstellung an. Hier stehen goldene Drachen und goldene Buddhas die zur Hälfte mit Chrysanthemen bedeckt sind. Die Pflanzen legen sich wie eine grüne Decke über die goldenen Figuren.

Jetzt wird es aber Zeit für ein Mittagessen. In einem kleinen Restaurant gibt es Bimbimbab, das koreanische Nationalgericht. Reis, Gemüse, eine Sojabohnensuppe und süß , sauer oder salzig eingelegtes Gemüse und Kohl. Hhmmmm… Lecker!

Gleich um die Ecke liegt ein Viertel mit alten Häusern. Diese kleinen Häuschen mit ihren typischen koreanischen Rundziegeln ist eigentlich eine Wohngegend. Deshalb laufen hier zwischen den Touristen einige Einwohner mit Schildern  herum, auf denen beschrieben steht, dass man sich bitte leise sein soll. Und hier bewegen sich einige tausend Menschen die steilen Gassen herauf und herunter.

Und wiederum gleich um die Ecke liegt die nächste Palastanlage. Hier halte ich mich aber nur kurz auf, da ich das Gefühl habe heute morgen bereits genug Palastanlagen gesehen zu haben.

Mir U Bahn fahre ich dann zum Dongdaeum Design Center. Dieses Kunst und Kulturzentrum ist wie ein Raumschiff zwischen die Hochhäuser gebaut. Und bei Nacht sieht es aus als lande das Raumschiff gerade. In der Nähe gibt es auch noch einen kleinen Fluss der ein Stück durch die Stadt fließt. Die Stadt hatte diesen Fluss vor einigen Jahren von Müll befreit und renaturiert und an einigen Abschnitten mit ein paar Lichtanlagen ausgestattet. Hier kann man Kilometerlang spazieren gehen und hört eher die Grillen zirpen, als die wenige Meter entfernen Autos der Großstadt.