Korea #01: Das Land der stillen Morgenröte

3. & 4. Oktober 2019

Es ist der 3. Oktober und ich sitze im Taxi auf dem Weg zum Flughafen. Ja, im Taxi! Die S-Bahn hat vor dem Berliner Ostbahnhof etwa 15 Minuten gestanden ohne weiterzufahren. Bei Twitter konnte ich lesen, dass es am Savigny Platz einen Polizeieinsatz gibt und es deshalb zu Verzögerungen kommt. Durchsagen dazu in der Bahn? Nur das vor uns ein Zug steht. So wird das nix. Das ist jetzt schon das 3. oder 4. Mal innerhalb der letzten zwei Wochen, das auf dieser Strecke für einen längeren Zeitraum nichts mehr geht. Also nehme ich ab dem Ostbahnhof ein Taxi um zum Flughafen zu kommen. Ach ja, ich habe ja noch gar nicht erzählt wo es hingeht. Diese Reise führt mich für drei Wochen nach Korea.

Am Flughafen Berlin-Tegel ist eine Menge los. Es ist Ferienanfang. Es dauert etwa eine Stunde bis ich meinen großen Rucksack abgegeben habe und noch über eine halbe Stunde um durch die Passkontrolle zu gelangen. Aber das ist ja alles kein Problem, denn der Flieger hat eh Verspätung. Es geht erst eine Stunde später los als geplant. In Moskau gibt es eine Zwischenlandung. Wahrscheinlich wird hier der günstige russische Sprit getankt. Alle Fluggäste müssen das Flugzeug verlassen und durch ein Passkontrolle im Transitbereich. Etwa 10 Passagiere haben auf ihren Ticket als Abflugort Berlin stehen und als Ziel Ulan Bator. Eigentlich sollte auf dem zweiten Ticket stehen, dass es von Moskau nach Ulan Bator geht. Die Leute werden am Security-Check abgewiesen und an einen Ticketschalter in der Nähe verwiesen. Ich gehöre auch dazu. 20 Minuten später haben wir alle ein neues Ticket in der Hand und es geht weiter durch den Flughafen wieder zurück zu dem Gate bei dem wir vorher ausgestiegen sind. Aktuelle Verspätung: etwas mehr als eine Stunde. In Ulan Bator habe ich normalerweise 1:45h um meinen Flug nach Seoul zu bekommen. Mal schauen ob das klappt. Mit Verbindungsflügen hab ich ja so meine Erfahrungen: das Gepäck kommt erst drei Tage später oder ich lande in Madagaskar erst 24 Stunden später als geplant.

Aber in Ulan Bator läuft es wie am Schnürchen. Noch eine Passkontrolle für die Transitreisenden und auch noch ein Sicherheitscheck. Und dann steh ich auch schon vor dem Abfluggate. An diesem internationalen Hauptstadt-Flughafen gibt es übrigens nur 4 Gates. Und diese 4 Gates sind auch nur durch eine Tür zu erreichen. Das ist mal ein Hauptstadtflughafen.

Drei Stunden später lande ich am internationalen Flughafen Incheon in der Nähe von Seoul. Mein Visum erhalte ich ziemlich schnell und auch mein Gepäck ist fast als erstes auf dem Rollband der Gepäckausgabe. Ich hatte mir online eine SimCard für mein Smartphone bestellt und die Abholung und Aktivierung klappt ebenfalls wie am Schnürchen. Lediglich der Geldautomat will nicht so wie ich will. Erst der dritte Automat spukt mir 200000 Won aus. Jetzt kann ich mir auch eine T-Card kaufen. Diese Karte kann ich mit Bargeld aufladen und dann bequem die U-Bahn oder Busse nutzen. Und die erste Bahnfahrt führt mich direkt in die Innenstadt zu meinem Hostel. Da ich während des Flugs nicht geschlafen habe, gönne ich mir erst einmal eine Mittagspause mit einem Stündchen Schlaf. Nur nicht zu viel, denn sonst kann ich später nicht einschlafen. Die Zeitverschiebung beträgt übrigens 7 Stunden.

Nach dem Nickerchen geht es in ein Café in der Nähe um die nächsten Tage in Seoul zu planen. Der Kaffe ist lecker und die Tassen riesig! Diesen Koffein-Schub konnte ich gut gebrauchen.

Auf der Suche nach einem Restaurant für mein Abendessen spaziere ich durch die Umgebung meines Hostels. Hier ist ganz schön was los auf den Straßen. Eine Trommelgruppe gibt ein Konzert mit riesigen Trommeln. Und einige K-Pop Fans tanzen und singen auf der Straße. Hunderte Jugendliche umzingeln die jungen Stars und singen sogar mit. Die Straße ist brechend voll. Alle 20 Meter steht eine Gruppe mit Musik- und Lichtanlage. An einigen der zahlreichen Restaurants muss man sogar eine Nummer ziehen um auf die Warteliste zu kommen.

Gehen 22 Uhr falle ich dann todmüde ins Bett.