Abenteuer China: Rolltreppen, Luxus, 99 Luftbaloons und eine Deutsche Bier-Halle

Street Art

21.05.2015

Heute ist ausschlafen angesagt. Und wir starten unsere Bus-Sightseeing-Tour erst am späten Vormittag. Wir beginnen im Stadtteil Kowloon und es geht durch tiefe Häuserschluchten vorbei an kleinen Geschäften und Parks in Richtung Hafen. Immer wieder durchstoßen noch viel höhere Wolkenkratzer die Hochhäuser von Hong Kong Kowloon. Kowloon ist der nördliche Teil Hong Kongs auf dem Festland gelegen. Wir sind mit der blauen Sightseeing-Route durch die Stadt unterwegs. Es gibt noch zwei weitere Routen: Grün und Rot.

Am Hafen fahren mir mit der Star-Ferry auf die andere Seite der Meerenge: nach Hong Kong Island. Denn das ursprüngliche Hong Kong liegt eigentlich auf einer Insel. Wie entscheiden uns dort für die grüne Route und fahren mit dem Bus durch einen Teil von Hong Kong City. Hier reihen sich vorwiegend die Banken und Fianzinstitute sowie anderer Firmen mit Weltbekannten Namen wie Sony und LG auf. Das Flair ist wesentlich moderner und luxuriöser. Hier laufen mehr Menschen im schwarzen Anzug herum als in Kowloon, dass eher durch kleine Shops und Märkte gekennzeichnet ist.

Später verlassen die Stadt durch einen langen Tunnel um auf die Südseite der Insel zu gelangen. Dort gibt es ein paar kleine Orte, die vorwiegend durch teure Villen und Exklusive Luxus-Hochhäuser gezeichnet sind. Es geht vorbei an einem Golfplatz und an mehreren Stränden. Aber zum Baden ist es uns zu frisch. Das Thermometer zeigt zwar warme 27 Grad an, aber der Wind ist frisch und außerdem kommen immer wieder heftige Regenschauer nieder.

Zur Mittagspause stehen wir zufällig vor einem kleinen Restaurant, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Wir hatten im Lonely-Planet von dem günstigsten Michelin-Stern-Restaurant der Welt gelesen. Und wenn wir schon einmal hier sind, dann können wir auch mal ein Sterne-Essen genießen. Wir sind ein wenig enttäuscht: Wir haben auf unserer Tour allerdings auch schon wesentlich geschmackvollere Speisen genossen.

Am Nachmittag fahren wir mit der längsten Rolltreppe der Welt in die Mid-Levels. Das ist ein Stadtteil auf Hong Kong Island, der an einem Hang gebaut ist. Dort gibt es viele Bars, fast ausschließlich westliche Restaurants, Gallerien, Beauty-Saloons und einige Klamotten-Läden. Auch die Preise sind hier den westlichen Kunden angepasst. Ich finde es ist eine missglückte Atmosphäre zwischen Kreuzberger Kiez und Eleganz der Friedrichstrasse in Berlin.

Und zurück geht’s wieder mit der Metro auf’s Festland: der Ladies-Market wartet auf uns. Dieser Markt ist ein eng gebauter Straßenmarkt auf dem es Kopien jeder Art zu kaufen gibt. Und die richtig guten (und teuren) Kopien gibt es unterm Ladentisch.

Zum Abendessen geht’s mit dem Chinesen (und Briten) von der Rennbahn am Vortag zu einer „German Beer Hall“. Wir sind gespannt. Die Aufmachung ist wie in einem bayerischen Wirtshaus gestaltet. Ebenso die Speisekarte. Allerdings gibt es auch Weißwurst-Dumblings und anderes kulinarisches Misch-Masch. Es ist auch sehr lustig anzusehen, wie sich Chinesen an einer Schweinshaxe zu schaffen machen. Und später am Abend singt die chinesische Live-Band auch noch „Rosamunde“ und „99 Luft-Balloons“. Ein lustiger Abend in einer tollen Gesellschaft.