Japan #10: Die Japaner haben eine Macke!

08.05.2018

Heute Vormittag will ich mal nach ganz oben. Und das gleich zwei mal. Als erstes fahre ich mit der Bahn zum „Umeda Sky Building“. In einem kleinen Park neben dem Wolkenkratzer genieße ich noch ein Frühstück aus dem Supermarkt. Und über mir ragt dieses verrückte Hochhaus in den Himmel. Das Gebäude besteht aus zwei Türmen, die oben mit einer Dachterrasse miteinander verbunden sind. Auf die Dachterrasse gelangt man über eine Rolltreppe, die vom 35. Stockwerk des einen Turms in die 40. Etage des anderen Turms führt. Sozusagen eine Himmelsrolltreppe. Abgefahren! Oben gibt es dann eine wundervolle Rundumsicht auf Osaka: Auf der einen Seite die riesigen Wolkenkratzer, ein breiter Fluss fließt in Richtung Hafen, hier sind in der Ferne Container-Schiffe und auch ein Kreuzfahrtschiff zu entdecken. Auf der anderen Seite sehe ich wie ein Flugzeug nach dem anderen auf dem International Airport landet. Die Japaner sind schon ziemlich abgefahren. Im Turmrestaurant genieße ich erst einmal einen heißen Kaffee, auch wenn es hier einige deutsche Biersorten gibt: Köstritzer, Becks, Jever, Warsteiner und Krombacher.

Total beeindruckt von diesem Gebäude geht’s zum nächsten Hochhaus: „Abeno Harukas“. Der Tower liegt im Süden der Innenstadt und ist noch einmal 20 Stockwerke höher als das Umeda Sky Building. Hier geht die Dachterrasse gleich über mehrere Ebenen mit Bäumen, Restaurant und sogar einer Freiluft-Party-Fläche. Base-Jumping könnte man hier auch machen. Schade das es heute Regnet.

Es wird Zeit für ein Mittagessen. Mein Trip Advisor schlägt mir ein kleines Okonomiyake-Restaurant vor. Das Restaurant ist wirklich klein und der Okonomiyake wird direkt vor mir auf der heißen Platte zubereitet. Ein Okonomiyake ist eine Art  Pfannkuchen mit jeder Menge Gemüse, Fleisch und Fisch. Eigentlich eher eine Pizza. Oder eine Mischung aus Pfannkuchen und Pizza. Und sehr lecker! In der Nähe ist auch das Vergnügungsvierter Shinsekai. Hier geht es zu wie auf dem Rummel. Abends muss es hier sicherlich brechend voll sein. Aber da ich nur noch den heutigen Tag in Osaka habe und es außerdem immer mal wieder etwas regnet spaziere ich vom Vergnügungsviertel in das Manga-Viertel. Im Viertel Namba geht es um Comics: hier gibt es riesige Comicbuchhandlungen, und wer denkt in einer Buchhandlung ist es still wie in einer Bücherei, der irrt: Es ist total laut, denn überall sind kleine und große Bildschirme, auf denen irgendwelche Mangafilme laufen. Und der Sound ist total aufgedreht. Die Verkäufer sind passend im Manga-Style gekleidet. Krass! Ich entdecke auch eine kleine Spielhölle in der die Spielkonsolen aus meiner Jugend zum Zocken stehen: Super Mario, Ninja Fighter und andere. Auch die Konsolen sind auf volle Lautstärke gedreht! Es gibt sogar ein Massage-Studio, indem man sich von Frauen im Manga-Comic-Outfit durchkneten lassen kann. Die Japaner haben wirklich eine Macke! Bei einem heftigen Regenschauer mache ich noch einen kleinen Abstecher in ein riesiges Pachinko-Slot-Haus. Pachinko ist ähnlich wie Flipper. Nur mit wesentlich mehr Kugeln die hier durch die Maschine fliegen. Hier ist es so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen kann. Ich versuche die Szenerie zu filmen, aber die Sicherheitskräfte hier sind immer ziemlich flott zur Stelle: Filmen und Fotos verboten. Schade.

In einem kleinen Sake-Shop mache ich eine kleine Sake-Probe und kaufe mir für das Abendessen eine kleine Mini-Flasche Sake.