27.07.2018
Wir haben gestern Abend mit unserem Guesthouse ausgemacht, dass wir gerne um 7Uhr frühstücken möchten. Und es klappt. Pünktlich um 7Uhr steht das Frühstück auf dem Tisch. Und pünktlich wie wir sind, wandern wir um 8:15Uhr dann auch langsam los. Es geht erst einmal weiter steil bergab den Fahrweg entlang. In dem Dorf unterhalb unserer Unterkunft verlassen wir die Straße und klettern mit einer Leiter über einen Zaun. Das steht zumindest in unserem Wanderführer. Aber geht’s hier wirklich entlang? Das GPS sagt ja. Der Weg sagt: Hier ist alles voller riesiger Blumen. Egal. Wir folgen dem GPS. Und der “Weg” führt uns durch zwei Meter große Blumen. Die Pflanzen sind noch nass vom Morgentau und wir sind innerhalb von wenigen Minuten auch total nass. Wir schwimmen sozusagen durch ein Blumenmeer. Hinter dem nächsten Dorf geht es dann endlich wieder bergauf. Auf einer großen Blumenwiese machen wir Pause. Im Hintergrund die weißen Berge und wir sitzen in der warmen Morgensonne auf einer Blumenwiese und knabbern den Kuchen vom Frühstück auf. Herrlich! Weiter führt uns der Weg weit ab vom Fahrweg durch bunte Blumenwiesen und grüne Wälder. Der Weg ist an einigen Stellen ziemlich matschig. Vor allem im Wald. Heute stehen für mich nicht die Aussichten im Vordergrund, obwohl diese auch wirklich toll sind, sondern die Natur mit ihren Pflanzen und Insekten. Überall flattern Schmetterlinge um uns herum und begleiten uns ein Stück. Während einer Pause ruht sich ein Schmetterling für mehrere Minuten auf meinem Kopf aus. Und auch andere Insekten, wie Käfer und Bienen schwirren um uns herum. Wir besorgen uns unser Trinkwasser wieder aus Bächen und Quellen am Wegesrand. Das Wasser ist richtig lecker und erfrischend kalt. Etwa 3km vor unserem Ziel gelangen wir wieder auf den Fahrweg und ich schaffe es in den weit und breit einzigen Kuhfladen zu treten. Bingo. Wir biegen kurz vor unserem Ziel wieder vom Fahrweg ab. Und durchwandern ein Dorf in der Nähe. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Kühe laufen in den Ruinen der verlassenen Häuser herum und nebenan hängt die Wäsche zum trocken von den Balkonen. Und nur einen Kilometer weiter, im nächsten Dorf, halten die vielen Touristen-Busse an und bringen Geld zu den Menschen dort. Wir sind an unserem Ziel angekommen: Ushguli. Eines der höchst gelegenen ständig bewohnten Dörfer Europas auf etwa 2100m.
Zeit für ein Gruppenfoto. Für eine Sightseeing-Tour durch das Dorf haben wir keine Lust. Hier sind wirklich viele Tages-Touristen unterwegs und wir haben in den letzten Tagen einige richtig ursprüngliche Dörfer gesehen. Also gibt es erst einmal einen kalten Drink und dann handeln wir mit den Taxi-Fahrern einen Preis für unsere Rücktour nach Mestia aus. Unsere Taxis sind übrigens Geländewagen. Und diese werden für die Strecke auch gebraucht. Da wir mittlerweile neun Personen sind, mieten wir zwei Geländewagen. Die Fahrer drücken ganz schon auf das Gaspedal. Wir müssen sogar einen extra Stop einlegen, weil der Motor heiß gelaufen ist.
In Mestia angekommen heißt es dann erst einmal duschen und frische Klamotten anziehen. Zum Abendessen treffen wir uns noch einmal alle gemeinsam. Für alle ist es der letzte gemeinsame Abend in Mestia und für mich ist es der vorletzte Abend meiner Tour durch Georgien.