22. Juli 2018
Heute morgen müssen wir mal etwas früher aufstehen. Um 8 Uhr übergeben wir unseren Wohnungsschlüssel wieder an seinen Besitzer. Weil wir kein großes Taxi in der Nähe finden, fährt unser Gastgeber uns mit seinem Auto zum Bahnhof. Danke schön! Wir haben für 9 Lari, also etwa 3€ pro Person Fahrkarten nach Kutaissi gebucht. Morgen früh heißt es für Ronja, Anja und Basti „Auf Wiedersehen“ sagen und dann geht es für die Drei wieder mit dem Flugzeug nach Hause. Aber erst einmal steht eine 5,5-stündige Zugfahrt vor uns. Auch Annemijn begleitet uns. Wir hatten die junge Niederländerin vor ein paar Tagen kennengelernt und auch die letzten Tage gemeinsam verbracht. Gut dass wir vor ein paar Tagen einfach fünf Bahnfahrkarten gekauft haben. Der Zug ist ein alter sowjetischer Zug, indem nicht nur die Beschriftungen alle auf Russisch sind, sondern auch die Nummern der Sitzplätze mehrfach mit überklebten Zetteln neu nummeriert wurden. So haben wir drei Sitzplätze in einem Abteil und zwei Sitzplätze in dem Abteil nebenan. Ronja, Anja und Basti teilen sich ein Abteil mit zwei kleinen Mädchen, ich glaube die Beiden sind zwei und vier Jahre alt, die mit ihrer Mama und ihrer Oma verreisen. Annemijn und ich teilen uns ein Abteil mit drei georgischen Frauen und einer Polin, die in Portugal mit ihrem portugiesischen Ehemann ein Hotel besitzt und eine Menge zu erzählen hat. Sie war schon auf vielen Reisen mit ihren beiden Kindern unterwegs. Ja, reisen mit Kindern ist gar nicht so schwierig. Nur ein bisschen anders.
Wir unterhalten uns in unserem Abteil über die verschiedensten Reiseziele und tauschen Tips aus. Ich denke ich muss demnächst mal eine Tour durch Indien machen. Nebenan, in dem „Kinderabteil“ werden Spielzeuge und Malbücher getauscht. Die Georgische Familie hat vorsichtshalber ausreichend Verpflegung dabei um locker noch einige Touristen wie uns durchzufüttern. Und das Essen ist sehr sehr lecker. Das ist georgische Gastfreundschaft. Da so eine Bahnfahrt auch ganz schön spannend für die Kids sein kann, wird das mit dem Mittagsschlaf dann auch ganz schön schwierig. Die Oma der beiden georgischen Mädchen stimmt dann ein wunderschönes georgisches Schlaflied, ein Iavnana, an. Und die ersten, denen die Augen zufallen sind die Eltern der Kinder im Abteil. Aber später klappt es auch mit dem Schlafen bei den Kids.
In Kutaissi beziehen wir unser Apartment und ziehen dann los in die Stadt. Annemijn und ich müssen herausfinden, wie wir von Kutaissi nach Mestia in die Berge kommen, und Anja, Basti und Ronja kaufen noch ein paar Souvenirs, da ja m nächsten morgen der Flieger wieder in Richtung Berlin startet. Und ganz nebenbei besorgen wir für Annemijn noch eine Regenjacke und eine Fleecejacke für die Wanderungen in den Bergen. Annemijn hatte nämlich gar nicht geplant in den Bergen zu Wandern und sich dann kurzfristig entschlossen mich in die Berge des hohen Kaukasus zu begleiten. Aber für ein Abschluß-Essen mit georgischem Bier und Wein bleibt auch noch ausreichend Zeit. Ich kann es nur wiederholen: Das Reisen mit Kindern macht auf jedenfall Spaß. Und so wie die kleine 1,5-jährige Ronja sich über die vielen Erlebnisse gefreut hat, soviel sie gelacht hat, und ab und zu auch mal geweint, so denken wir, hat sie bestimmt ein positives und glückliches Feeling mit nach Hause genommen.