Georgien #06: Tiflis – Tbilisi

18. Juli 2018

Frühstück gibt es heute morgen in einem der kleinen Café in der Altstadt. Am Freedom Square startet pünktlich um 12 Uhr unsere Free Walking Tour. Bei dieser Art Tour, die es in vielen Städten gibt, bekommt der Stadtführer eine freiwillige Spende für die Tour. Und am Ende bleibt für den Reiseführer mehr übrig und wir bekommen eine tolle Führung. Ich finde das ist eine tolle Sache. Unsere Stadtführerin heißt Tamar und erklärt uns nicht nur die Geschichte der Stadt mit den vielen Eroberungen und Zerstörungen der Stadt, sondern auch, wie einfach das System des öffentlichen Nahverkehrs ist. Unsere Stadtwanderung führt uns als erstes in die Altstadt. In diesem Teil sind noch nicht viele Gebäude renoviert. Die Häuser haben Balkone und Außentreppen aus Holz und viele hängen ziemlich schief an den Gebäuden. Das kennen wir doch auch von unserer Wohnung in Tbilisi. Aber die meisten der schiefen Treppen und Balkone werden noch genutzt. Irgendwie müssen die Bewohner ja auch in ihre Wohnungen kommen. Wir kommen auch an unserer Wohnung vorbei. Bei uns hängt ja auch der Haussegen bzw die Treppen schief.

Apropos schief: gleich um die Ecke unseres Apartments beginnt der renovierte Teil der Altstadt mit Bars und Restaurants und einem ziemlich interessanten Uhrenturm. Der Turm ist vor einigen Jahren aus alten Steinen und Stahlträgern von kaputten Gebäuden und Brücken gebaut worden und mit vielen bunten Fliesen und Malereien versehen. Zu jeder vollen Stunde kommt ein Engel aus dem Turm und schlägt an eine Glocke. Und in sichthöhe der vorbei gehenden Menschen ist im Mauerwerk eine kleine Uhr eingelassen, die so groß ist wie eine kleine Armbanduhr. An diesem Turm gibt es so viele kleine Details zu entdecken.

Weiter geht’s durch ein buntes Viertel mit Bars, Cafés und kunstvollen Ateliers zum Fluss. Tamar erklärt uns, wie das georgische Snickers hergestellt wird. Das sind Nüsse ummantelt mit einer Masse aus mit Mehl gekochtem Fruchtsaft. Das Zeug ist gar nicht so süß und ziemlich lange haltbar. Und es schmilzt nicht in der Hand. Vorbei an einigen Kirchen spazieren wir zu den Schwefel-Bädern, denn Tbilisi ist auch bekannt für seine Jahrhunderte alten Schwefelbäder. Nach der Sightseeing-Tour essen wir ein absolut leckeres Knoblauch-Hühnchen. WOW! Das war so lecker, da hat auch die kleine Ronja ihr Brot immer wieder in die Soße getunkt. Apropos Ronja: Die Kleine hat die komplette Stadtführung in ihrem Buggy verschlafen. Aber pünktlich zum Mittagessen ist sie wieder wach.

Pappsatt machen wir uns dann in der Nachmittagshitze auf einen weiteren Spaziergang zur Sameba-Kathedrale, die mit ihrem goldenen Dach hoch oben über der Stadt in der Sonne leuchtet. Die Kathedrale ist erst wenige Jahre alt und im Stil der alten orthodoxen Kirchen gebaut. Mit dem Gesang der Mönche, dem Weihrauch, den Kerzen und den bunten Fresken ergibt es wieder eine tolle Atmosphäre im Inneren der Kirche. Und außerdem ist es auch angenehm Kühl. Auch Anja kauft sich eine Kerze und entzündest diese vor einem der Marienbilder. Auf dem Rückweg kaufen wir für Ronja noch ein Malbuch, damit sie nicht immer die Servietten im Restaurant nutzen muss. Und kurz vor unserem Zuhause treffen wir noch eine Gruppe Clowns und Ronja bekommt noch ihr Abendprogramm geliefert.