Georgien #05: Der Berg des Bieres und der Pfirsich

17. Juli 2018

Heute morgen können wir auch noch einmal ausschlafen. Unser Zug nach Tbisili oder auf Deutsch Tiflis fährt erst um 17Uhr ab. Also räumen wir nach dem Frühstück unsere Wohnung ein wenig auf und packen unsere Koffer und Rucksäcke und anschließend geht es zu Fuß durch ein paar Seitenstraßen zur Talstation der Seilbahn. Die Seilbahn führt auf den Hausberg von Bitumi, den Argos. Ein leckeres georgisches Bier heißt übrigens auch Argos. Der Berg ist auch riesige 250m hoch und die Seilbahn führt etwa 3km über den Dächern der Stadt den Berg hinauf. Das gibt interessante Einblicke  in die Hinterhöfe und Gärten der Stadt. Oben auf dem Berg genießen wir die Aussicht. Viel mehr gibt es hier oben auch nicht. Nur noch ein Restaurant und Souvenir-Shops. Aber die Sicht auf die Stadt Batumi und das Schwarze Meer ist klasse! An der Küste wechseln sich die alten Hochhäuser aus Sowjet-Zeiten mit den modernen architektonischen Schmuckstücken der heutigen Architekten ab. Weiter entfernt von der Küste stehen die alten Mietskasernen zwischen den wahrscheinlich noch älteren Einfamilienhäusern.

Als wir wieder unten ankommen und uns ein leckeres Restaurant gesucht und gefunden haben, fällt Ronja in ihren Mittagsschlaf. Wir genießen Salat und Chinkhali, das sind große Teigtaschen gefüllt mit Käse, Fleisch oder auch gehakten Pilzen. Zurück zur Wohnung geht’s dann wieder vorbei an unzähligen Wechselstuben, Blumenhändlern und Shops. Schnell noch ein paar Brote geschmiert und die Wohnung wieder an ihre Besitzerin übergeben und dann fahren wir auch schon mit dem Taxi zum Bahnhof von Batumi.

Unser Ziel für heute Abend ist Tbisili, die Hauptstadt Georgiens. Unser Zug ist ein moderner Zug, den wir in Deutschland auch aus dem Regionalverkehr kennen. Wir haben drei Sitzplätze nebeneinander und Ronja genießt es auf uns herum zu klettern, durch den Zug zu Laufen und die anderen Menschen zu beobachten. Die Höchstgeschwindigkeit des Zuges beträgt 110km/h, denn die Gleise scheinen nicht so modern zu sein wie der Zug. Als Snack bekommt Ronja einen riesigen Pfirsich. Sie streichelt über die feinen Härchen des Pfirsichs und nennt den Pfirsich Gerry. Da haben der Pfirsich und ich wohl die gleiche Frisur. Später, als es schon dunkel ist und die Kleine ein wenig schlafen soll, schreit sie lieber durch den Zug “MAAJAAAA”. Sie will Biene Maja schauen. Aber die Bienen schlafen doch nachts. Die anderen Kinder im Zug, und es sind eine Menge Kinder im Zug, schlafen allerdings auch nicht.

Pünktlich um 22Uhr kommen wir dann auch in Tbilisi an und fahren mit dem Taxi durch die nächtliche Stadt zu unserer Wohnung. Die Stadt kommt uns im dunklen sehr modern vor. Ob der Eindruck am Tag bestätigt wird? Wir haben wieder ein Apartment gemietet und als unser Taxi anhält und wir das Haus sehen bekommen wir schon einen Schreck: Im dunklen sieht es verfallen aus, keine Farbe an der Fassade und die Straße davor besteht nur aus Schlaglöchern. Die Treppe ins 1. Obergeschoß hängt auch ziemlich schräg an der Wand. Oh Oh! Wo sind wir denn hier gelandet? Aber man soll ja nicht nur auf Äußerlichkeiten achten: Die Wohnung selbst ist sauber und toll eingerichtet. Die Wände sind zwar auch etwas schräg, aber so ist das nun mal mit alten Häusern. Und schräg ist auch die Einrichtung: Holzkisten als Regale an der Wand, eine Neonröhre in einem alten verschnörkelten Bilderrahmen als Lichteffekt.

Jetzt wird Ronja noch ins Bett verfrachtet und wir genießen noch ein Bier und einen Wein zum Feierabend.

Ankommen in Tbilisi.