Georgien #04: Ein ganzer Strand aus Würfelbechern

16. Juli 2018

Heute ist ausschlafen angesagt. Wir sind in Batumi im Südwesten Georgiens. Bevor Ronja, Anja und Basti aufstehen, genieße ich den Ausblick von unserem Balkon im 13.Stockwerk und schreibe mein Reisetagebuch. Nach dem Frühstück machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Strandpromenade. Es geht vorbei an Obst & Gemüse-Händlern, Second Hand Shops und umso näher wir dem Strand kommen, umso mehr Cafes, Restaurants und Bars liegen am Straßenrand. Wir wollen später unbedingt mal eine der riesigen Wassermelonen probieren. Die Teile haben bestimmt die dreifache Größe der Wassermelonen aus einem deutschen Supermarkt. Und auch die Häuser sehen renovierter aus, als in der Gegend, in der wir übernachten. Unsere Wohnung ist allerdings richtig TOP! 

Aber bevor wir zum Strand kommen, gehen wir noch einmal in eine Shopping Mall. Ronja ist mit ihren neuen Schuhen noch nicht zufrieden. Die machen AUA. Sagt Roja. Aber neue Sandalen sind schnell gefunden. Und weiter geht’s zum Strand.

An der Strandpromenade gibt es sogar einen Fahrrad-Schnellweg: Breit und mit Markierungen in beide Richtungen, baulich getrennt vom Gehweg und der Straße. So etwas fordern wir Radfahrer in Berlin schon seit Jahren! Wir schlendern ein wenig an der Promenade entlang. Souvenir-Verkäufer, Getränke-Stände, Fahrrad-Verleih, und ab und zu ein bisschen Fastfood und Ice-Cream. Und dazu überhaupt nicht überlaufen von Touristen. Na klar, wir sind hier nicht alleine unterwegs, aber wir sind weit entfernt vom Massentourismus. Zeit für ein kleines Mittagessen im Restaurant San Remo direkt über dem schwarzen Meer. Ja, ÜBER dem schwarzen Meer, denn das Restaurant ist auf Ständern über dem Wasser gebaut und durch Fenster im Fußboden kann man die Wellen und die Brandung unter uns sehen. Abgefahren. Und ziemlich meditativ für die eineinhalbjährige Ronja. Beim Beobachten der Wellen wird da schnell das Essen vergessen.

Einen kleinen Mittagsschlaf gönnen wir uns am Strand und mieten uns für 11 GEL, also etwa 4€ drei Liegen und zwei Sonnenschirme, die auch noch für uns aufgestellt werden. Der Strand ist übrigens kein Sandstrand, sondern ein Kies-Strand mit großen und kleinen Kieselsteinen. Vorteil: Kein Sand in den Klamotten. Nachteil: Richtung Wasser sind die Steine immer kleiner und das ist beim Gehen etwas unangenehm. Das Rauschen der Brandung lässt auch die Steine aneinander schlagen. Das hört sich an wie dutzende von Würfelbechern, die gleichzeitig geschüttelt werden.

Weiter geht es entlang der Promenade in Richtung Hafen. Die Architekten haben sich hier einiges einfallen lassen. Die Gebäude haben alle irgendetwas Besonderes: im Alphabet-Tower, mit dem georgischen Alphabet an der Fassade, geht es im Fahrstuhl auf hundert Meter in die runde Kuppel aus Glas: Hier gibt es Kaffee, Bier, Tee und wer Hunger hat, auch etwas zu Essen. Nebenan steht ein Hochhaus mit einem kleinen Riesenrad an der Fassade in hundert Meter Höhe. Und am Hafen steht noch ein großes Riesenrad und jede Menge kleine Fahrzeuge für Kids um den großen Platz unsicher zu machen. Als kleinen Durstlöscher auf dem Weg nach Hause gönnen wir uns dann noch einen frisch gepressten Granatapfelsaft. Lecker! Findet auch die Ronja 🙂

Im Supermarkt nebenan kaufen wir noch ein paar Dinge für den Abend und unser Abendessen bestellen wir als Take-Away im kleinen Restaurant um die Ecke. Ronja, Anja und Basti sind bereits in unser Apartment verschwunden, während ich auf unser Abendessen warte. Die drei älteren Frauen in diesem kleinen Restaurant laden mich erst einmal auf einen Espresso ein und ehe ich mich versehe, steht auch schon ein Glas mit Wodka daneben. Ich bin der einzige Gast und für mich gibt es sogar Live-Musik mit georgischem Gesang. Ein paar Wodka später liefere ich dann auch unser Abendessen in die 13. Etage.