Georgien #02: Zu den Dinos und unter die Erde

14.Juli 2018

Zum Frühstück gibt es Brot, Marmelade, Ziegenkäse, Tomaten, Gurken, Eier und Würstchen. Nach dem Frühstück der kleinen Ronja noch den Schlaf abduschen und dann fährt uns unser Gastwirt als erstes zum Schuhe kaufen. Ja Mama und Papa haben ein zweites Paar Schuhe vergessen. Also bekommt Ronja noch schnell neue Sandalen. Mit Glitzer.

Dann geht es durch die Stadt vorbei an alten Mietskasernen aus der Sowjetzeit. Im Erdgeschoss sind Geschäfte, Boutiquen und Kioske und von den oberen Stockwerken bröckelt der Putz herab. Einen morbiden Scharm hat das Ganze, denn durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit hier in Kutaissi fühlt sich das feine grüne Moos auf den Wänden pudelwohl. Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel, einem Dinosaurier-Park, versperren uns immer wieder herumstreifende Rinder und Ochsen den Weg. Die Rindviecher stehen einfach so mitten auf der Straße und stören sich nicht an den Autos, die nun um sie herumfahren müssen. Unser erster Halt ist der Dino-Park Sataplia. Es gibt einige Fußspuren der Dinosaurier zu sehen und ganz nebenbei einen nebligen Wald. Und hinter einigen Bäumen lauern noch ein paar Dinosaurier auf die Gäste. Jurassic Parc. Aber die kleine Ronja kann schon brüllen wie ein ganz großer Dinosaurier und so trauen sich die großen Echsen nicht bis zu uns heran. Ein kleines Highlight erwartet uns hinter einer Tür in den Felsen: Eine Tropfsteinhöhle! Einige hundert Meter geht der Weg nun durch den Berg und überall erwarten uns Stalakmiten und Stalaktiten, angestrahlt mit einem farbigen Licht. Eine verzaubernde Stimmung. Ein weiteres Highlight ist der Laufsteg in die Wolken. Der ist natürlich außerhalb der Höhle. Auf einem Laufsteg aus Glas geht es in die Wolken hinein und unter uns liegt der von Wolken verhangene Wald. Stark! Aber jetzt erst einmal Mittagspause!

Nach dem Mittagessen fährt unser Fahrer uns zu einer weiteren Tropfstein-Höhle: der weitaus bekannteren Prometheus-Höhle. Auch diese Tropfsteinhöhle ist wunderschön. Einige Abschnitte der Höhle sind riesig! Und an anderen Stellen müssen wir den Kopf einziehen. Einen Teil der Höhle kann man sogar mit einem Boot durchqueren, allerdings hat es in den letzten Tagen und auch heute immer mal wieder heftiger geregnet und so ist der Wasserstand für eine Bootstour zu hoch.

Unser letztes Ziel auf unserer Sightseeing-Tour heute ist die Bagrathi-Kathedrale hoch oben über der Stadt. Von hier oben hat man eine tolle Aussicht über die Stadt Kutaissi, die zwischen unzähligen Hügeln gebaut ist. Hier oben steht nicht nur die Kathedrale, sondern auch unzählige Mauern und Mauerreste von noch viel älteren Anlagen, obwohl die Kathedrale auch schon über 1000 Jahre alt ist. Die Georgier sind zum größten Teil apostolisch-Orthodoxe Christen und da ist es besonders spannend in der Kathedrale bei der Taufe von zwei kleinen Kindern zu zusehen. Das Innere der Kathedrale ist ziemlich schlicht gehalten. Vor den Wänden hängen einige Bilder von Heiligen und Kreuze. Ich hatte mir so eine alte Kirche viel bunter vorgestellt. Aber das wird nicht ja nicht unsere einzige Kirche in Georgien bleiben. Außerhalb klettern wir noch ein bisschen auf den alten Mauerresten herum und genießen den tollen Ausblick auf die Stadt. Und ganz nebenbei sind wir Zeugen von kleinen Revierkämpfen der freilaufenden Hunde hier oben. Allerdings kläffen die Streuner sich hier nur gegenseitig an und lassen uns Menschen dabei in Ruhe.

Den Abend verbringen wir in einem Park in der Innenstand von Kutaissi. Hier sitzt ein alter Mann mit großen Elektroautos für Kinder. Ronja hat sich gleich einen roten Sportwagen als Cabrio ausgesucht und der alte Mann zuckt die Fernbedienung und das Auto fährt los. Lenken muss Ronja allerdings selbst. Nur weiß sie noch nicht wie das mit dem Lenken funktioniert. Also rennen Basti und ich nebenher und lenken den kleinen roten Sportflitzer um die Blumenbeete im Park herum. Der Große Preis von Georgien. Was für ein Rennen!

Auf dem Weg nach Hause hören wir laute Live-Musik und sehen eine kleine Bühne, die am Rand eines Kreisverkehrs aufgebaut wurde. Hier spielt eine Live Band direkt vor McDonalds. Die Bühne steht direkt am Kreisverkehr und der Verkehr rollt trotzdem weiter. Manche Dinge laufen in Georgien halt ein bisschen anders.