Auf ein Eis nach Iceland….

geraldpohl.de-152242EInfach mal auf ein Eis nach Iceland. Von Berlin ist man in ca 3 Stunden mit dem Flieger in Reykjavik, der Hauptstadt des Inselstaats Island im Nordatlantik. Der grobe Plan: die Natur und die Landschaft erkunden und genießen und hoffentlich ein paar Nordlichter sehen. Die Jahreszeit passt prima dazu: schließlich geht die Sonne erst um 11Uhr auf und ist um 16Uhr schon wieder fast verschwunden. Dann muss „nur“ noch das Wetter mitspielen und die Sonnenaktivität, da durch den Sonnenwind dieses wunderschöne Phänomän „Aurora borealis“ ausgelöst wird.

Also los gehts: nach der Landung am Donnerstag Nachmittag gehts mit dem Auto zum Hotel direkt am Fuß des Vulkans Eyjafjallajökull, den vielleicht noch Einige aus der Berichterstattung aus dem Jahr 2010 kennen. Damals hatte dieser Vulkan mit seiner Aschewolke den Flugverkehr über Europa für einige Zeit lahmgelegt. Bei unserer Ankunft am Hotel ist das Wetter ziemlich mies: Regen und Sturmböen 🙁 So wird das nichts mit den Polarlichtern. Also geht’s dann lieber erstmal in den Hot-Pott: So ziemlich JEDER hat eine heiße Quelle im Garten und nutzt diese für einen kleinen Pool. Sehr entspannend!

Den Sonnenaufgang am nächsten Morgen genießen wir mit einem Frühstück und brechen anschließend auf in Richtung Osten: wir wollen zum größten Gletscher Europas: dem Vatnajökull. Auf dem Weg dorthin kommen wir an unzähligen Wasserfällen vorbei und die Strasse führt durch mehrere Lavafelder. Die erkaltete Lava bildet dort eine bizarre Landschaft die immerwieder durch kleine Flüsse durchkreuzt wird. Atemberaubend! Am Nachmittag erreichen wir dann den Gletscher an dem die Strasse viele Kilometer vorbeiführt. Die Dimensionen sind einfach enorm! Zum Sonnenuntergang machen wir noch eine kleine Wanderung zu einer kleineren Gletscherzunge und haben dort sogar die Möglichkeit auf einem Teil des Gletschers herumzuklettern. Selbst diese kleine Gletscherzunge ist riesengroß!Im Dunkeln geht’s dann wieder zurück zum Hotel über vereiste Straßen. Es gibt übrigens eine Smartphone-App um sich den aktuellen Status der Strassen anzeigen zu lassen. Die Ringstrasse auf der wir unterwegs sind ist fast komplett vereist. Laut Smartphone-App ist das der Zustand „3: slippery“ auf der Skala bis „8:Impassable“. Wir wollen lieber nicht wissen wie der Zustand „8:Impassable“ in Wirklichkeit aussieht.

Der zweite Tag führt uns als erstes zu einem wundervollen Wasserfall:  Seljalandsfoss. Wir sind ganz alleine an diesem wunderschönen Ort und können sogar hinter den Wasserfall klettern. Bei -7°C nicht ganz ungefährlich, denn das Spritzwasser des Wasserfalls gefriert ziemlich schnell. Nach kurzer Zeit bin ich in eine dünne Eisschicht gehüllt, ja selbst meine Kamera bedeckt eine Eisschicht! Weiter geht’s auf dem Weg zum „Geysir“ durch die unterschiedlichsten isländischen Landschaften: Schnee, Eis, Hügel, Ebenen, Täler und jede Menge isländische Ponys.

Am Geysir sind wir wieder von ein paar dutzend Touristen umgeben, aber das macht diesen Ort nicht minder faszinierend: Der Boden ist mit Schnee und Eis bedeckt und gleichzeitig strömt dampfend heißes Wasser aus einigen Spalten. Alle paar Minuten spritzt aus dem Geysir Strokkur eine 25-30m hohe kochend heiße Wassersäule in die Luft. Und wir stehen gerade einmal 10-12m daneben. WOW! Auf dem Boden gefriert das Wasser wieder ziemlich schnell und so bedeckt eine dicke Eisschicht die Fußwege.

Der nächste Höhepunkt des heutigen Tages ist der Wasserfall „Gullfoss“ ganz in der Nähe. Das Wasser gefriert während es den Wasserfall hinunterfällt so kalt ist es. Es handelt sich zwar um einen touristischen Ort, aber wir sind trotzdem von der wunderschönen Natur Islands tief beeindruckt. Auf dem Rückweg nach Reykjavik fahren wir noch durch zerklüftete Erdbebengebiete: Genau hier fahren wir von der eurasischen auf die nordamerikanische Platte. Diese beiden tektonischen Platten driften hier immer weiter auseinander. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl quer über diese Spalten zu fahren.

Unsere Kurzreise beenden wir am Abend in Reykjavik bei einigen Isländischen Spezialitäten und stellen fest: Island lohnt sich auf Jedenfall und zu jeder Jahreszeit! Auch wenn wir aufgrund des schlechten Wetters in der Nacht keine Polarlichter sehen konnten. Tja, da müssen wir wohl nochmal wiederkommen 🙂