Indien#21: Bauarbeiter hängen über uns!

08. Februar 2019

Ausschlafen! Zumindest so lange, bis nebenan die Schule losgeht. Mein Frühstück in Form einer Portion Dosa besorge ich mir wieder in einem Restaurant um die Ecke. Dann heißt es Rucksack packen und den Tee, den ich gestern gekauft habe so zu verstauen, dass er die nächsten Tage nicht im Weg ist, wenn ich an meine Sachen im Rucksack möchte. Mit einem Tuktuk geht’s dann anschließend in das Zentrum der kleinen Stadt Munnar. Ich gönne ich mir noch einen Tee und einen Kaffee. Filterkaffee, wie man mir bei der Bestellung sagt. „Black. Without sugar.“ Ich bekomme Instant-Kaffee mit Milchpulver und Zucker. Aber der Tee im Anschluß ist echt lecker. Dann wird es wieder Zeit zum Bus zu gehen. Heute fahre ich mit dem Bus von Munnar in das etwa 80km entfernte Kumily. Dort wartet der Periyar Nationalpark auf mich. Die Fahrt soll etwa vier Stunden dauern und das Ticket ist wieder schnell gekauft: 114 Rupees. Die Fahrt führt uns zuerst wieder heraus aus dem Tal vorbei an unzähligen Tee-Plantagen. Und auch immer wieder durch kleine Waldgebiete. Der Bus hält auch immer wieder an und nimmt neue Fahrgäste auf oder läßt andere Gäste aussteigen. Die Aussicht von dieser Seite vom Tal ist wirklich toll. Bis wir zu einer Baustelle kommen. Die nächste Stunde fahren wir über eine Straßenbaustelle mit jeder Menge LKWs, Bagger und noch viel mehr Staub und Dreck. Da der Bus wieder keine Fenster hat, zieht die Staubwolke des LKWs vor uns direkt durch den Bus. An einigen Stellen werden ganze Felswände weggehämmert. Dazu haben sich Bauarbeiter an Seilen abgeseilt und Bohren mit ihrem langen Bohrer an einem Seil hängend in den Berg hinein. WOW! Die Jungs hängen etwa 100m über uns in der Felswand!

Zwischendurch fungiert unser Bus dann auch noch als Schulbus und jede Menge Schüler steigen in den Bus und später wieder aus. Irgendwie passen doch alle in den Bus. In der kleinsten Ecke ist noch Platz.

Später wird nicht nur der Bus immer voller, auch der Wald wird immer dichter. Teilweise ragen die Pflanzen bis in den Bus hinein. An der Straße stehen auch viele Kreuze und einige Kirchen. Kerala ist ziemlich christlich geprägt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und etwa 5 Stunden erreicht der Bus Kumily. Ich kann auch auf den harten Bänken nicht mehr sitzen. Da tut der kurze Spaziergang zum Hotel am Ende der Straße ziemlich gut. Und mein Hotel ist richtig klasse gelegen: Direkt hinter dem Hotel beginnt der Dschungel, an meinem Balkon hangelt sich eine Affenfamilie vorbei und sobald es dunkler wird werden die Geräusche aus dem Wald lauter: Grillen, Zirkaden, Affen, Hunde, Vögel und noch viele andere Geräusche, die ich gar nicht zuordnen kann.

Mit zwei weiteren Gästen im Hotel buchen wir für den nächsten Tag eine Safari mit einem Jeep. Eine Safari auf einem Floss ist leider schon ausgebucht. Am nächsten Morgen um 5.30 Uhr soll es losgehen.

Bis zum Abendessen ist dann ausruhen angesagt. Aber beim Abendessen erfahren wir, dass wir doch die Bambusboot-Tour machen können! Yeaahh! Wir können also ein bisschen länger schlafen.