Singapur: Ganz oben bin ich sprachlos

24.6.2017

Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg die Stadt Singapur zu entdecken. Mir ist am Vortag bereits aufgefallen, dass überall wo es Fahrstuhle oder Rolltreppen gibt, diese auch genutzt werden und nicht die Treppe. Auch wenn sich vor den Rolltreppen oder Fahrstühlen lange Schlangen bilden. Lieber warten, als selbst zu laufen.

Zuerst fahre ich mit der MRT, dem öffentlichen Nahverkehr, nach Chinatown und besuche dort einen buddhistischen und auch einen hinduistischen Tempel. Die Tempel sind so unheimlich farbenfroh und mit vielen Figuren ausgestattet. Auf dem Dach des hinduistischen Tempels sitzt ein Gott in der Gestalt eines Elefanten. Im Anschluss geht es zwei Straßen weiter zum buddhistischen Tempel. Hier gibt es sogar eine heilige Reliquie: einen Zahn Buddhas. Den Zahn bekomme ich leider nicht zusehen, aber dafür eine buddhistische Zeremonie. Später schlendere ich noch durch die Straßen Chinatowns. Hier wird alles mögliche verkauft: Souvenirs, frische Fruchtsäfte, T-Shirts und noch so einiges mehr. Ich statte dem Chinatown Heritage Center einen Besuch ab. Es ist schon interessant wie das Stadtviertel Chinatown entstanden ist und wie es sich hier im Laufe der Jahre gelebt hat.

Mit der Metro geht es weiter. Wer der Meinung ist, in Europa würde in der Bahn viel auf dem Smartphone herumgetippt, der hat sich geirrt. In Singapur sieht man fast niemanden der nicht das Handy in der Hand hat. Auch ich habe mir eine SIM-Karte für mein Telefon besorgt um leichter in der Stadt zu navigieren. Ich habe für 100GB, ja einhundert Gigabyte, keine 10€  bezahlt. Die werde ich nie verbrauchen können.

Ich habe in meinem Reiseführer von dem Pinnacle Duxton Komplex gelesen. Das sind sechs riesige Wohnhochhäuser mit jeweils 50 Stockwerken. Im 26. Und im 50. Stock gibt es sogenannte Skywalks. Das sind begehbare Terrassen im Freien. Ich fahre mit dem Fahrstuhl nach ganz oben und ich komme aus Staunen nicht mehr heraus! WOW! Die sechs Hochhäuser sind über den Skywalk miteinander verbunden. Eine mehrere hundert Meter lange Dachterrasse liegt vor mir mit einem sagenhaften Blick auf das mir zu Füßen liegende Singapur. Auf der einen Seite Blicke ich direkt von oben auf den Containerhafen, nebenan stehen noch größere Wolkenkratzer der Banken und Hotels, über das Meer kann ich bis nach Indonesien schauen. Und auf der anderen Seite geht mein Blick über unzählige Hochhäuser bis nach Malaysia. WOW! Und weil das ja alles noch nicht ausreicht, gibt es hier oben auch kleine Lounges, Rasenflächen und sogar kleine Spielanlagen mit Wasserflächen. Und ich bin hier oben fast Alleine. An dieser Aussicht kann ich mich gar nicht genug sattsehen und beschließe am Abend noch einmal wiederzukommen und mir die Stadt bei Nacht anzusehen.

Aber jetzt geht es erst einmal zum Singapur-River. Hier gibt es direkt unterhalb der riesigen Wolkenkratzer kleine historische Gebäude direkt am Fluss. In den meisten kleinen Häuschen sind nun Bars, Restaurants und kleine Hotels untergebracht. Auf der anderen Seite des Flusses stehen koloniale Gebäude wie Museen und das Parlament. Vorbei am Merillion, ein Fantasiewesen aus Löwe und Fisch, dem Wahrzeichen Singapurs, mache ich mich auf den Weg zu den Gardens by the Bay. Hier hatte ich gestern Abend bereits tolle Fotos bei Nacht von den beleuchteten Gärten gemacht. Heute will ich mir das ganze mal bei Tageslicht anschauen.

In den Gärten gibt es zwei riesige Hallen. In der einen, genannt Flower Dome, also Blumen-Dom, sind blühende Pflanzen aus allen Kontinenten zu sehen. Zwischen den Pflanzen sind immer wieder kleine Kunstwerke aus Holz und Wurzeln versteckt. Und die Menschen hier stehen auf Blumen! Das ist nicht zu übersehen. Bei fast jeder Blume und Blüte werden Fotos und Selfies gemacht. Ich gehe dann mal nach nebenan in den Cloud Forest Dome, den Wolken-Wald-Dome. Gleich am Eingang erwartet mich der höchste Indoor-Wasserfall der Welt. Und dieser Wasserfall ist auch noch von innen begehbar. Es geht mit dem Fahrstuhl nach oben in den Regenwald und über Brücken und Treppenstufen langsam wieder bergab.

Langsam ist es Abend geworden und ich fahre mit der Bahn wieder zu dem Hochhaus-Komplex vom Vormittag. Auch bei Sonnenuntergang und bei Nacht ist die Aussicht einfach gesagt der Wahnsinn! Mir verschlägt es wieder die Sprache.

Was für ein erlebnisreicher Tag!