Korea #19: Baseball und Bier

22.10.2019

Heute morgen geht’s nach dem Frühstück und einen leckeren Kaffee zum Jongmyo Schrein. Und dort muss ich feststellen, dass die Museen in Seoul nicht alle am Montag geschlossen haben. Es gibt auch einige Museen, die am Dienstag geschlossen sind. Und dieser Schein gehört dazu. Verdammt. Aber dafür habe ich nach fast zwei Wochen endlich eine Post entdeckt und kann Briefmarken für zwei Postkarten kaufen. Das ist in Korea hat nicht mal so einfach. Wahrscheinlich schickt niemand mehr Postkarten. In der Nähe ist aber noch ein kleiner Park mit einer kleinen Pagode. Hier lässt es sich auch gut aushalten. Da auch die Zentrale der Seoul Tourist Information mit einem kleinen Museum in der Nähe ist, wird dies mein nächstes Ziel. Dabei könne ich auch wieder an dem schmuckvoll wieder hergestellten kleinen Bachlauf vorbei. Da nun Mittagszeit ist, sind hier viele Menschen aus ihren Büros an das plätschernde Wasser gekommen um ihre Mittagspause zu genießen.

Gestern stand ich ja bereits bei den Gräbern aus der Joseon Zeit vor verschlossenen Türen. Weil dort Montags geschlossen ist. Heute ist dort geöffnet und die weitläufige Anlage mit kleinen Wäldern, natürlich den Grabhügeln und Schreinen gefällt mir richtig gut. Es ist so still und ruhig hier während um die große Anlage herum die hohen Häuser emporragen. Zu den Schreinen führen Wege, die nicht betreten werden dürfen, da diese Wege den Seelen der Verstorbenen vorbehalten sind.

Ich hatte im Internet gelesen, dass die Koreaner ziemlich auf Baseball abfahren und im Stadtteil Gangnam steht das große Jamsil Baseball Stadion neben den Sportstätten der olympischen Spiele. Heute ist hier ein Baseball Spiel und diverse Seiten im Internet beschreiben den Kauf von Tickets ziemlich einfach, denn es sei kein Problem noch 30 min vor dem Spiel Karten zu bekommen. Aber heute scheint das anders zu sein. Am jedem Ticket Schalter bekomme ich die Antwort “Sold out”. Ausverkauft. Aber über eine alte Dame bekomme ich ein Ticket auf dem Schwarzmarkt. Ca 50€ bezahle ich dafür. Das geht eigentlich, denn ich hatte am einem Grill Stand nach Tickets gefragt und mir wurden Schwarzmarktpreise von 100-200 Euro genannt. Das Bier und Essen kaufe ich mir direkt in einem Supermarkt, der im Stadion integriert ist. Und mit der Mikrowelle im Markt kann ich es gleich erhitzen.

Auf geht’s zu meinem Sitzplatz. Nur kann mir keiner sagen wo ich mit meinem Ticket hin muss. Ich irre etwas durch die Gegend, denn englisch spricht in Korea fast keiner, bevor ich mit meiner Tüte vom Supermarkt doch den richtigen Eingang finde.

Bei der Ticket Kontrolle werde ich gefragt: “Do you have beer?”

“Yes… I have”

“Ok! You can go”

😂

 Hätte ich wieder gehen müssen, wenn ich kein Bier gehabt hätte?

Dafür sitze ich direkt unterhalb der Videoleinwand 🤔

Aber ich mache es wie die anderen Koreaner und packe erst einmal mein Abendessen aus und schaue zu wie sich das Stadion langsam füllt. Dann geht es los: das Militär marschiert ein und breitet eine riesige koreanische Staatsflagge über dem Rasen aus. Fahnen werden geschwungen und wahrscheinlich der eine oder andere Sponsor genannt. Ich verstehe kein Wort. Aber das die Spielernamen aufgezählt werden bekommt jeder mit. Mal gibt es mehr, und mal gibt es weniger Applaus.

Da ich auch keine Ahnung von der Regeln beim Baseball habe, muss ich erst einmal bei Wikipedia schauen, wie das Spiel funktioniert. Gut das dort auch die Anzeigetafel erklärt ist. Und ich glaube wir gewinnen. Also die Doosan Bears aus Seoul. Die Stimmung ist prächtig und ich glaube ich sitze mitten in einem Mädchenchor. Ich versteh kein Wort von den Fan Liedern, aber der Sound und die Choreographie erinnert mich schon ein wenig an verschiedene KPOP Songs. Meine Platznachbarn ist super freundlich. Ich bin glaub ich der einzige Ausländer in diesem Block. Ich bekomme von links immer mal wieder ein paar Früchte gereicht und von rechts auch mal ein Stück Pizza. Und ich verteile Erdnüsse in beide Richtungen zurück. Das Spiel dauert über 4 Stunden! Da ist es schon Klasse, dass man im Supermarkt um die Ecke, also nur die Treppe herunter, Nachschub an Bier und Snacks bekommt. Am Ende gewinnt das Team der Bears aus Seoul extrem knapp mit einem Run mehr. Jeder nimmt auch wieder seinen Müll von den Tribünen mit nach draußen und wirft es dort auf einen großen Haufen.

Das war mein erstes Baseball Spiel und ich muss sagen das war schon ziemlich cool!