06.05.2018
Den Tag beginne ich mit einer Tour zum Kinkagu-Ji Schrein im Norden der Stadt. Und ich mag es kaum glauben: Ich bin zu früh dran. Der Tempel hat noch geschlossen. Nachdem ich in den letzten Tagen häufig zu spät oder kurz vor Schluss bei den Gärten oder Tempeln ankam, hatte ich heute nicht damit gerechnet, dass ich mal zu früh sein werde. Der Kinkagu-Ji Schrein ist auch als Goldener Schrein bekannt, denn er ist in einem strahlenden Gold gestrichen und liegt malerisch an einem großen Teich inmitten einer tollen japanischen Gartenanlage. Viel mehr als den goldenen Schrein und den Garten gibt es hier aber auch nicht zu sehen. Also bin ich nach etwa 30 Minuten wieder auf dem Weg. Und zwar auf dem Weg nach Arahiyama. Dort gibt es eine weitere bekannte Tempelanlage und einen noch bekannteren Bambuswald. Das Areal ist riesig und alle Straßen in der Umgebung sind mit Souvenirs-Shops und Restaurants gespickt. Ich wähle als erstes den Weg zum Bambuswald. Hier ein Foto ohne Menschen zu schießen ist schier unmöglich. Der Weg führt durch den hohen Bambuswald und die langen Bambusstämme ragen steilgerade in den Himmel. Ich mache ein Bild mit einer Langzeitbelichtung von 30 Sekunden um die Menschen, zumindest die, die sich bewegen etwas verschwinden zu lassen. Nur ein paar “Geister” bleiben übrig. Mein Frühstück genieße ich dann als Picknick in einem ruhigen Park mit Aussicht auf einen Fluss unterhalb. Auf dem Fluss sind einige Boote unterwegs: große Boote mit Gruppen von Touristen an Bord und kleine Paddelboote schippern über den ruhigen Fluss. Hier lässt es sich ruhig ein wenig entspannen.
Am Nachmittag fahre ich mit dem Bus zum silbernen Schrein, dem Ginkagu-Ji-Tempel. Der Schrein war zwar noch nie in Silber gestrichen, aber hat trotzdem diesen Namen. Passend zum Goldenen Schrein, an dem ich am Morgen war. Auch dieser Schrein liegt wieder mit einem tollen japanischen Garten. Das ist wirklich malerisch. Von hier führt auch der “Wanderweg des Philosophen” in Richtung Süden. Die paar Kilometer im Schatten des Waldes an einem kleinen Bach entlang führt dieser kurze Wanderweg. Und ab und zu kann man auch einen Abstecher in einen Schrein, Tempel oder ein Café machen. Gerne auch mit selbstgemachtem Apfelkuchen.