Japan #04: Das erste mal Shinkansen

02.05.2018

Um 6.00Uhr klingelt mein Wecker. Heute möchte ich mal raus aus Tokio. Es geht in die Berge nach Nikko. In Nikko liegt der erste Shogun begraben und gemeinsam mit den Shinto-Schreinen ergibt sich nicht nur ein National-Heiligtum Japans, sondern auch ein Weltkulturerbe-Denkmal. Aber erst einmal geht es zum Bahnhof. In der Rushhour wird’s schon ziemlich eng in der U-Bahn. Aber dafür habe ich anschließend genug Platz im Shinkansen: die japanische Version eines ICE. Nur schneller. Und pünktlicher.  Die durchschnittliche Verspätung der Shinkansen-Züge lag 2011 bei 36 Sekunden!

Aus dem Zugfenster sehe ich die Metropolregion Tokio mit ihren 37 Millionen Einwohnern an mir vorbeiziehen. Dabei genieße ich ein kleines Frühstück. Denn im Shinkansen ist das Essen und Trinken gestattet. In allen anderen Zügen nicht.

An mir ziehen aber später auch unzählige Reisfelder vorbei, bevor es langsam immer weiter in die Berge geht. Nach einem kleinen Fußmarsch vom Bahnhof erreiche ich den Eingang zum Nationalheiligtum. Hier gibt es eine alte Brücke über einen Fluß. Wer über diese alte Brücke ins Nationalheiligtum gehen möchte, der zahlt 300Yen. Ich nehme die neue Brücke. Nach einigen Treppenstufen gelange ich zum ersten buddhistischen Tempel, so steht es auf der Karte. Aber was ich sehe ist eher mit einem riesigen Kornspeicher im Industriehafen zu vergleichen. Der Grund ist eine Renovierung des Tempels, der dazu komplett von diesem “Monstrum” verhüllt wurde. Aber wenigstens ist der Tempel auf die Fassade aufgemalt worden. Die drei goldenen Buddhas im Inneren für 500Yen Eintritt lasse ich aus. Ich gehe dafür weiter zur Hautattraktion: der Nikko Toshogu Schrein. Ich entscheide mich für ein Kombi-Ticket: 2100Yen für den Schrein und das neu gebaute Museum. Der Schrein ist wundervoll zwischen riesigen Zedernbäumen gelegen. Diese Bäume sind wirklich riesig. Die Gebäude sind mit wundervollen Holzschnitzereien versehen: Löwen, Drachen, Katzen, Vögel, Geister und Götter. Und natürlich Affen. Passend zu den Affenbildern zeigt ein dressierter Affe seine Kunststücke auf dem Vorhof. Auch das Grab des ersten Shoguns ist zu sehen. Dazu geht’s nochmal 250 Stufen weiter nach oben. Ich nehme auch an zwei Führungen durch die Tempel teil, verstehe aber kein Wort. Erst beim verlassen, entdecke ich den Stand wo ich mir einen Audio-Guide in English hätte leihen können. Aber mein Reiseführer hat mir die wichtigsten Details auch verraten. Nach dem Besuch des Museums mache ich mich mit Hunger auf den Weg in die Stadt Nikko in Richtung Bahnhof. Hier gibt es jede Menge Touri-Fallen. Aber ich entdecke ein kleines Restaurant mit günstigen Preisen. Und es ist ein Volltreffer. Das Essen ist super-lecker! Am späten Nachmittag geht’s dann mit der Bahn wieder zurück nach Tokio. Fahrtkosten: 0 Yen! Denn die Verbindungen sind bereits mit meinem Japan-Rail-Pass inbegriffen. Auf der Rückfahrt suche ich mir noch eine schöne Tour für den nächsten Tag heraus. Von Tokio kommt man ja überall ziemlich schnell hin.