Irland #06: Cliffs of Moher und eine Menge Regen

04. Juni 2019

Heute morgen frühstücke ich mal wieder mit Berlinern. Die zwei sind mit dem Motorrad unterwegs und bereits durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal und England und Wales gefahren bevor sie dann mit der Fähre nach Irland übergesetzt sind.

Ich habe mir gestern Abend online ein Ticket für die Fähre besorgt, die Fahrzeuge über den Shannon River bringt. 18€ kostet das Ticket. Aber der Umweg über Limerick bedeutet 140km mehr. Auf der anderen Seite des Shannon River fahre ich erst weiter Richtung Westen an einer Landzunge entlang. Es regnet mal wieder. Ich mache einen kleinen Abstecher zu einer kleinen Burg die ich von weitem gesehen habe. Der Zugang erfolgt über eine Kuhweide und ein Loch in der Mauer. Hinein komme ich leider nicht, da die Ruine verschlossen ist. Von hier wurde bestimmt der nahe Hafen beschützt. Nicht weit entfernt steht das nächste kleine Schloss auf einem Hügel. Also die Ruine davon. Und unterhalb der Ruine sind die Felsen während der Ebbe zu sehen. Die Felsen sehen hier aus wie die aufgeschlagen Seiten eines Buches. Ich entschließe mich bis zum Ende der Landzunge zu fahren. Mich erwartet dort ein Leuchturm mit einer kleinen Ausstellung. Auch auf den Turm darf man steigen. Die Aussicht von hier oben ist atemberaubend. Wenn es nicht regnen würde. Auf dem schmalen Straßen fahre ich weiter die Küste entlang. Immer wieder sehe ich riesige Klippen vor mir oder besser neben und unter mir. Auch bei Regen wirken diese riesigen Felsen majestätisch wie sie der Brandung standhalten.

Auf meinem weiteren Weg sehe ich immer mehr amerikanische Flaggen an den Häusern. Und immer mehr Polizei, die mich auch gleich mal links aus dem Verkehr winken. Führerscheinkontrolle. Und ganz nebenbei erfahre ich, dass morgen der US Präsident Donald Trump in dieser Gegend ist. Er besitzt hier ein Golf Hotel. In einem Kiosk erfahre ich, dass viele Einwohner aus den Dörfern im Golf Hotel oder für das Golf Hotel arbeiten. Ich mag den Typen nicht und wünsche ihm für morgen ein paar heftige Regenschauer.

Etwas weiter erreichte ich einen kleinen Parkplatz und auf meiner Landkarte sehe ich, dass mein Highlight für heute, die “Cliffs of Moher” nicht weiter entfernt sind. Ich zahle die 5€ Parkgebühr und gehe den Weg zur “Rasenkante”. So fühlt es sich zumindest an, denn plötzlich ist der Rasen zu Ende und es geht 200m oder mehr senkrecht bergab ins Meer. WOW! Ein Weg führt an den Klippen entlang zum eigentlichen Visitor Center. Eine Absperrung zur Felskante gibt es nur sehr miniman? Naja…. Da muss man halt aufpassen wo man hintritt bei diesem matschigen und rutschigen Wetter.

Die Klippen sind wirklich der Hammer. Vor mir sehe ich auf viele Kilometer die steilen Klippen ins Meer hinabfallen. Das Meer hat aber auch den einen oder anderen Tunnel in die Felsen gefressen. Das ist wirklich beeindruckend. Auch bei Regen. Auch wenn der Regen gerade etwas nachgelassen hat. Es sind übrigens etwa 9-10 Grad. In Berlin sind gerade 35 Grad und gestern gab es Gewitter. Im Visitor Center, welches als Höhle in der Fels geschlagen wurde gibt es nicht nur einen Souvenir Shop und ein Restaurant, sondern auch eine tolle Ausstellung über die Klippen, die Tierwelt der Klippen und einen Kinofilm aus der Perspektive der Bewohner der Klippen über und über Wasser. Klasse gemacht!

Auf meinen Weg zur meinen Nachtquartier in Galway geht meine Tour durch den Burren. Der Burren ist eine Gegend, die eigentlich nur aus schwarzen Felsen besteht. Die Gegend ist überwiegend grün undim Kontrast dazu zeichnen sich  ganze Berge plötzlich mit einem scharfen Übergang zu dem schwarzen Gestein des Burren ab. Die Berge wirken irgendwie als ob sie hier nicht hergehören würden. Es regnet übrigens in Strömen.

In Galway spaziere ich erst einmal durch die Innenstadt, aber wegen des Regens verziehe ich mich in ein Pub. Fish and Chips. Und Bier.