Indien#25: Kerala Backwaters

12. Februar 2019

Heute ist mal wieder ausschlafen angesagt und nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg die Stadt oder besser das Städtchen Alleppey zu erkunden. Nicht weit vom Hostel entfernt ist ein Hindu-Tempel, von dem ich bereits einige “Predigten” über die Laufsprecheranlage gehört habe. Der Tempel ist etwas anders gestaltet und über zwei Eingangstore kann man in das Innere der Tempelanlage schauen. Hier sind dann nur für die Priester zugelassen. Aber auch die kleineren Eingangstempel sind wundervoll mit Schnitzereien hinduistischer Götter versehen. Nicht weit entfernt vom Tempel ist wieder der weiße Sandstrand und das rauschende Meer. Ein Fischerboot kommt gerade an das Ufer um den Fang des morgens an Land zu bringen und ein paar Krebse buddeln Höhlen in den nassen Sand. Die Tierchen sehen schon etwas verrückt aus mit ihren Augen, die wie Antennen von ihrem Körper abstehen. Aber so können sie wie bei einem U-Boot bereits etwas sehen ohne aus dem Sand aufzutauchen.

Zu Fuß geht es dann in Richtung Innenstadt mit dem Ziel Fähranleger. Die Straße führt an einem der Kanäle entlang. Aber so wie es hier aussieht, könnte man über die Wasserpflanzen auf die andere Seite laufen. Hier fahren keine Boote mehr, aber dafür verkaufen einige Fischer hier ihren Fang vom Morgen. Die Straße führt vorbei an einigen Kirchen. Aber auch einige Hindutempel sind dabei. Die Tempel hier im Süden sind viel bunter ausgestaltet als die Tempel im Norden. Deshalb fallen sie auch viel schneller ins Auge. Immer wieder brennen am Ufer oder am Straßenrand kleine Feuer um das Laub und auch Müll zu verbrennen. Müllentsorgung auf indisch. Da die nächste Fähre zum kleinen Ort Nedumudy erst in einer Stunde abfährt, gönne ich mir zum Mittagessen neben einem Masala-Chai noch ein großes Eis, denn es ist bereits mehr als 35°C warm. Die Fahrt auf der Fähre dauert etwa 1,5 Stunden bis das Schiff in Nedumudy anlegt. Auf dem Weg halten wir immer wieder an unzähligen Fährstegen an. Die Fahrt ist sehr schön und führt noch einmal in eine etwas andere Gegend der Backwaters. Das Boot hält etwa 30 Minunten in Nedumudy und fährt dann anschliessend wieder zurück. Die Kosten für die etwa drei Stunden Tour durch die Backwaters mit der öffentlichen Fähre liegen bei 24 Rupees, also etwa 0,60€. Es ist ziemlich entspannend so langsam auf dem Wasser durch die Backwaters zu schippern und dabei dem Treiben auf dem Wasser zuzuschauen. Fischer sind unterwegs, Frauen waschen die Wäsche, Es wird am Ufer gemauert oder geangelt und manchmal sind nur kleine Kanus unterwegs, die fast bis zum Untergang mit Menschen beladen zwischen den Uferseiten wechseln. Auch an den Ufern der Kanäle gibt es einige Kirchen, Moscheen und hindu-Tempel zu sehen. Und natürlich gibt es in so einer exklusiven Gegend auch Luxus-Resorts am Wasser.

Zurück am Hostel kaufe ich mir noch einige der leckeren Mini-Bananen und zwei Platanas, das sind Bananenähnliche Früchte, aber etwas fester, bevor es mit einem Tuktuk zum Busbahnhof geht. Die Mitarbeiter im Hostel hatten mir gesagt, dass ich den Bus nach Trissur nehmen muss und dem Fahrer bzw dem Busmanager sagen soll, dass ich in der Nähe von Airport aussteigen möchte. Morgen Früh geht mein Flieger mach Mumbay. Der Busmanager fährt in jedem Bus mit um die Fahrgäste abzukassieren. Er kämpft sich ständig durch die überfüllten Busse von Vorn nach Hinten und wieder zurück. Aber am schwierigsten ist es den richtigen Bus zu finden. Ich muss mich durchfragen, denn die Beschriftung der Busse ist in der lokalen indischen Sprache, die sich sogar von der Schrift im Norden unterscheidet und natürlich von unserer europäischen Schrift absolut verschieden ist. Aber mit Hilfe eines Inders finde ich den richtigen Bus, der eigentlich gerade abfahren will. Beim Flipflop-Sprint zum Bus reißt dann auch noch ein Flipflop. Aber was soll’s: Ich hab den passenden Bus und außerdem hatten diese Flipflops jetzt schon einige Touren mitgemacht. Im Bus bekomme ich nur noch einen Stehplatz. Mein Gepäck lasse ich vorne beim Fahrer. Der Bus wird auf der Tour natürlich immer voller und ständig drängeln oder besser quetschen sich Menschen vorbei: die Frauen nach Vorne, die Männer nach Hinten. Erst nach 2,5 Stunden erreichen wir Ernaculum westlich von Kochi. Hier steigen viele Passagiere aus und ich bekomme endlich auch einen Sitzplatz. Weitere 2 Stunden später signalisiert der Busmanager in mir unverständlichen Kopf- und Handbewegungen, dass ich am nächsten Halt aussteigen muss. Ein paar Gäste übersetzen mir die Zeichensprache freundlicherweise ins Englische. Von hier geht’s dann mit dem Taxi zum Hotel in der Nähe des Flughafens. Allerdings auch nur über Umwege, da es auf dem Weg eine Prozession mit Elefanten gibt.