Nepal Tag 13 & 14: Der letzte Abschnitt: Zum Sonnenaufgang über den Poon-Hill (Tatopani – Ghorepani – Pokhara)

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Heute geht es wieder zurück in den grünen Bergwald. Aber als erstes müssen wir an einem Checkpost vorbei wie bereits öfter auf der Strecke. Dieses mal gibt es allerdings ein Problem. Man hat uns in Kathmandu ein falsches Permit verkauft. Wir haben ein Group-Permit und benötigen ein Individual-Permit. Nach einigen Diskussionen müssen wir ein neues Permit kaufen: 1750,-NPR 🙁
Aber dann machen wir uns endlich auf den weiteren Weg. Es geht bergauf. Malwieder. 🙂 Wir folgen dem Weg von einem Dorf durch das Nächste. Die Einwohner arbeiten auf den Feldern. Es geht vorbei an den ersten Rhododendron-Bäumen und einigen riesigen Bambus-Gewächsen. Unser Mittagessen in einem kleinen Dörfchen wird frisch im Garten geerntet. Es gibt mal wieder Dhal Bhat. Sehr lecker. Die letzten 1000 Höhenmeter geht es erst wieder durch kleine Dörfchen und dann durch einen immer dichter werdenden Rhododendron-Wald mit vielen vielen roten Blüten. In Deutschland gibt es ja nur Rhododendron-Büsche, hier gibt es große Bäume, so groß wie eine deutsche Eiche, und ganze Wälder erblühen im knackigen rot. Wundervoll. Oben auf 2800m erwartet uns der Ort Ghorepani in den Wolken. Wir sind mittendrin. Heute morgen wuchsen noch die Bananenstauden und Orangen in unser Zimmer und jetzt liegt teilweise noch Schnee. Innerhalb von 8 Stunden haben wir ca 15km und 1800 Höhenmeter hinter uns. Da haben wir uns doch erstmal einen frischen Apfelkuchen verdient. Apfelkuchen gibt es übrigens auf der ganzen Annapurna-Runde, da fast überall Apfelbäume wachsen. Man könnte auch sagen: Apple-Pie-Trek.
24.3.2013. Heute ist der letzte Tag unserer Trekking-Tour. Irgendwie ein merkwürdiges Gefühl. Was sollen unsere Beine die nächsten Tage machen? Aber heute heißt es erstmal wieder früh aufstehen. Wir wollen den Sonnenaufgang auf dem Poon Hill erleben. Das heißt um kurz vor 4 Uhr aufstehen und 300 Höhenmeter nach oben klettern auf den Poon Hill. Wir sind die ersten dort oben und können noch ein paar Fotos von der Silhouette des Himalaya mit dem Sternenhimmel im Hintergrund machen. Langsam kriecht die Sonne über die Berge. Vor uns sind zwei 8000er Gipfel und und einige 7000er. Langsam werden auch die Menschen mehr die auf den Gipfel klettern. Der Poon Hill gehört zu den Hauptattraktionen auf einer Nepal Tour und deshalb kommen hier viele 3-4 Tages-Touren an. Man merkt sofort den Unterschied zwischen den Treckern, die schon seit 2 Wochen unterwegs sind und den Kurz-Trekkern: die Kleidung der Lang-Trekker ist staubig, der Rucksack glänzt nicht mehr in der Sonne, die Schuhe sehen mitgenommen aus. Im Gegensatz zu den Kurz-Trekkern: saubere Kleidung. Frischer Haarschnitt. Und jede Menge Zeugs dabei das keiner braucht. Es ist schon ziemlich interessant sich diese Mischung anzusehen.
Für unseren Rückweg stehen heute ca 2200m bergab auf dem Programm. Unser Weg führt uns die ersten zwei Stunden wieder durch den dichten Rhododendron-Wald auf der anderen Seite des Berges. Der Wald ist hier noch dichter als am Vortag und die Bäume sind auch viel großer. Es gleicht auch einem Urwald: die Baumstämme sind mit Moos bewachsen und Bambus und Lianen zwischen den Bäumen. Dazu das Farn auf dem Waldboden. Es geht durch kleine tiefe Täler, der Bach rauscht über die Felsbrocken und wir überqueren immer wieder ein paar einfache Holzbrücken. Es ist wie in einem Phantasie-Film. WOW!
Später lichtet sich der Wald, aber dafür werden die Steinstufen auf dem Weg immer mehr. Wir steigen in ca zwei Stunden nur auf Steinstufen fast 700m bergab. Das geht in die Beine. Der letzte Teil des Weges geht durch Felder und Weiden immer weiter leicht bergab bis wir in dem Dorf Birethanti ankommen. Dort wird ein letztes mal unser Permit kontrolliert. Und hier stehen auch die ersten Taxifahrer. Für 1500,-NPR geht die Fahrt direkt nach Pokhara ins „Fewa Holiday Inn Lakeside“. Die Großstadt hat uns wieder. Und endlich wieder eine Wärme Dusche 😉
Wir machen uns auf die Suche nach einem kleinen Restaurant und stoßen dabei auf Yvonne aus Norwegen und ihren niederländischen Freund Giel. Was für ein Zufall. Und später kommen in dem Restaurant auch noch Cedric und Yih dazu. Wie klein ist doch die Welt. 😉