20.05.2015
Heute geht es weiter nach Hong Kong. Um sieben Uhr werden wir vom Hotel abgeholt und fahren zum Flughafen Guilin. Es regnet noch immer in Strömen. Und zwischen den Karsthügeln hat sich eine Wasserlandschaft gebildet. Es macht den Eindruck, als sei absolut alles überflutet. Auch am Airport tropft es an vielen Stellen durch das Dach. Überall stehen Eimer herum.
Wir erinnern uns an unsere Odyssee in Shanghai: Erst der Flug auf „verspätet“ gesetzt, dann hieß es wir werden in ein Hotel gebracht um dann doch nach einer langen Busfahrt wieder zum Flughafen gebracht zu werden. Ob unser Flug heute problemlos verläuft?
Der Flug ist pünktlich und wir landen pünktlich in Hong Kong. Wir freuen uns schon wieder darauf in Hong Kong das komplette Internet ohne die chinesische Firewall nutzen zu können, denn in China werden Seiten wie Google, Facebook oder Youtube von der Regierung gesperrt.
Das erste was wir nach unserer Ankunft in unserer AirBnB-Unterkunft unternehmen wollen ist die Anschaffung einer „Octopus-Card“. Mit dieser PrePaid-Karte kann man die öffentlichen Verkehrsmittel, Supermärkte und verschiedene Veranstaltungen bezahlen: einfach die Chipkarte am Eingang auf den Scanner. Das war’s.
Auf dem Weg machen wir noch eine Pause für ein kleines Mittagessen. Da es gerade wieder heftig anfängt zu regnen verziehen wir uns in das nächste Restaurant. Und das ist ziemlich voll. Volle Restaurant sind ein gutes Zeichen für gutes Essen. Aber bekommen wir auch einen Platz. Wir werden zu dritt an einen vierer-Tisch gesetzt, an dem bereits ein ziemlich stämmiger Chinese sitzt. Wir kommen schnell ins Gespräch und er empfiehlt uns einige leckere Speisen des Dim-Sum-Restaurants. Und außerdem erklärt er uns auch gleich, dass man hier seine Schüssel, Löffel und Stäbchen mit Tee abspült, bevor man es benutzt. Man hat’s ja! 🙂
Am Abend machen wir uns bei noch immer strömenden Regen auf den Weg zum „Happy Valley Racecourse“. Zum Pferderennen. Die Kulisse ist wieder einmal Atemberaubend: Der Rennkurs liegt mitten in der Stadt und gegenüber der Tribüne reihen sich die Wolkenkratzer auf. Auch bei diesem unwetterartigen Regen ist hier jede Menge los. Die Pferde werden vorgeführt und während der einzelnen Rennen liegt eine enorme Spannung in der Luft.
Glückspiel ist in Hong Kong verboten. Die einzige Ausnahme: Pferderennen. Auch wir wetten mit und ab und zu gewinnen wir auch mal. Die Atmosphäre ist eine Mischung aus High-Society, Sport-Event, Volksfest und dem Netzwerken von Geschäftspartnern. Hier treibt sich jede soziale Schicht herum.
Wir kommen mit einem Chinesen ins Gespräch, der vor einigen Jahren aus England nach Hong Kong ausgewandert ist. Also eigentlich ist er ein britischer Chinese. Oder ein chinesischer Brite. Er besucht das Pferderennen mit einem britischen Freund, der für einige Tage zu Besuch ist. Und der kann wiederum ein paar Wörter Deutsch, da er einige Freunde in Frankfurt hat. Bier und Wein macht die Runde. Nebenbei wird immer mal wieder gewettet, und gleichzeitig ist es faszinierend, wie locker hier der Umgang mit dem Regen, den Massen an Wasser das vom Himmel fällt umgegangen wird. Es scheint einfach niemanden zu stören, dass man durch große Pfützen geht. Man macht einfach seinen Regenschirm auf und geht seinen Weg. Es ist halt Regenzeit in Asien.